Zeitraum.
Erster
Die
Alten.
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wehrte. Andere Gemälde führte Giotto in der Kirche der
heil. gekrönten Marie aus, und andere nicht mehr vorhandene
im Castello delP Uovo. Ihm half bei seinen Arbeiten und
wurde damit in Neapel sehr berühmt ein Meister Simon e,
von Einigen ein Cremoner, von Andern, was wahrscheinlicher
ist, ein Neapolitaner genannt. Er hat in seinem Style etwas
von Tesauro und von Giotto; darum machen sihn Einige
zu des Ersten, Andere zu des Zweiten Schiller. Er konnte es
ja aber von Beiden seyn. Wie dem auch sei, als Giotto fort
war, wurde dieser zu mehrern Arbeiten, die König Robert und
die Königin Sancia in mehrern, besonders der Lorenzokirche,
bestellten, gebraucht. Hier malte er denn Robert, wie er von
seinem Bruder Bischof Ludwig zum König gekrönt wird, wel-
chem nach seinem Tode und baldiger Heiligsprechung im Bis-
thnm eine Capelle gewidmet und von Simone gemaltwnrde;
aber dieser lebte nicht lange genug Dominici lobt beson-
ders seine Kreuzabnahme, ein Altarbild in der lncoroixata, und
vergleicht sie mit Giotto's Werken. Uebrigens gesteht er,
es sei ihm nie geglückt, gleich gut aufzufassen, oder zu erlin-
den, noch seinen Köpfen so viel Licbreiz, noch seinem Colorit
so liebliche Tinten zu geben.
Er unterrichtete einen Sohn, Franeeseo di Simon e,
von Ivßlßllelß ein Bild U. L. F. in Helldunkel in der Claren-
kirehe gelobt wird, welches auch bei dem obenerwähilteil Weis-
ggn geschont ward.- Andere Schüler von ihm waren Gen-
naro di Cola und Stefafnone, die einander in ihrem Vor"
trage sehr iihnelten und daher einige grossräuixxige Bilder zu-
summen malten, wie die Bilder aus dem Lebendes heil. Lud-
wigs, Bischofs von 'l'oulouse, welche Simone bloss angefan-
gen- hatte; und mehrere andere aus dem Leben U. L. F. ixn
S. Giovanni da Carbonara, die sich lange hielten. Bei aller
Styliihxxlichkeit Beider ist jedoch auch eine Verschiedenheit ih-
res Geistes bemerkbar: der Erste ist für jene Zeiten ein be-
sonnener, genauer, die Schwierigkeiten -der Kunst zu besiegen
und sie zu fördern bemühter Maler, wesshnlb er denn etwas
breit und nxühselig ist; der Zweite zeigt mehr Geist, Entschlos-
senheit, 'I'npferkeit und llleistersehaft des Pinsels und verleiht
56111811 Figuren eine Lebhaftigkeit, die ihn vor vielen Künstlern