Erster Zeitraum.
Die
Alten.
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ehisehe Ansiedelungen, von welchen gemalte Geiiisse und so
staunenswürdig geprägte Münzen übrig sind, dass Viele glauben,
die Zeichnung habe sich- in Sieilien, und mithin auch in Nea-
pel, noch eher ausgebildet, als in Athen selbst. Um aber auf
die Geschichte der Malerei in Neapel zu kommen, welche allein
hier mein Vorwurf ist, so behaupten de' Dominici und an-
dere einheimische Schriftsteller, deren Kunde ich mir vorbe-
halte, es habe der Stadt, nicht nur in den alten Zeiten,
welche Philostratus in der Einleitung namentlich zu seinen
Bildern so riihmlieh erwähnt, sondern auch in den Zeiten der
Verufilderung, nie an Malern gefehlt. Zum Beweis fuhren sie hei-
lige Gemälde aus den Zeiten vor dem, dreizehnten Jahrhundert
an; insbesondere nicht wenig Madonnen in altem Styl, die in
mehrern Kirchen verehrt werden. Ja, sie entwerfen ein Ver-
zeichnis ihrer alten Künstler, wobei sie über Vasari klagen,
der sie in seiner Geschichte übergangen.
Der erste im Jahrhundert der wiederauilebenden Kunst ge-
nannte Maler ist Tommaso de' S tefani, welcher zur Zeit
Cimabufs unter Karl von Anjou lebte Dieser Fürst kam,
wie Vasari sagt, auf seiner Durchreise durch Florenz auch
in Cimabuws _Werkzimmer, das Gemälde für die Capelle der
Rueellai zu sehen, wo U. L. F. grösser, als noch je bisher,
dargestellt war 5). Der Neuheit wegen, heisst es dort ferner,
sei die ganze Stadt herbeigeströmt und habe so gejubelt, dass
diese Stätte bis auf heutigen Tag den Namen Borgo Allegri
4) Die Messiner hlnlergeschichte beginnt mit 1267, aus welcher Zeit
der heil. lilacidus in der Hauptkirche it, gemalt von einem An-
tonio (Pnntonio. Dies soll ein Malergeschlecht gewesen seyn,
von welchem viele Gemälde in S. IPrnncesco, S. Anna und ander-
wärts seien, bis auf Salvalore di Antonio, den Vater des he-
rühmten Anto nello von Messina, und zugleich Meister: Weil 61'
gemalt; und von ihm ist noch ein heil, Franciscus, der die Wund-
male empfängt, in der Franciscanerkirche, So führt denn ein Schrift-
steller, il Minacciato genannt (flackert S. ll), den Stamm
dieses Antonello bis auf den genannten Antonio d'Antonio
und noch weiter herab; wiewol Antonello, so Viel mir bekannt,
sich nie degli Antonj unterschrieb, sondern immer nur Illessi-
nensis, Jllessineus, Dlessinae. L.
5) S. Natizie SIIITiCILB delle chiese jiarentina divise nc' suoi quartieri,
Opern di Gius. Ricluz. Fiir. 1755. T0. III. p. 62. eines der wich-
tigslen Werke in Beziehung auf die Werke der ältesten ltnl. Mei-
ster. Ferner s. (Jimabuew Leben b. Valari. Q.