Fünfter
Zeitraum.
Cortonisten.
Maratta
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Bilder zu verzieren, so wie er die ihrigen mit Kindern und
andern Figuren schmückte, wodurch sie sehr schätzbar werden.
Der Letztere war auch Garzi's vertrauter Freund und sie
malten einmüthig Bilder, wo jeder das machte, was er am
besten verstand. Seipione Angelini aus Perugia, bei
Guarienti fälschlich Angeli genannt, Wurde von Pascoli
gleicher Geschicklichkeit wegen geriihlnt; seine Blumen schie-
nen wie von frischem Thau benetzt. In den Denkwüriligkeiten
von Messina finde ich, dass Agostino Sciila, als er aus
Sicilien verbannt war, sich nach Rom begab und dort starb.
Er vermied immer mit Figurenmalern um den Preis zu ringen
und beschäftigte sich daher, mit steter Rücksicht, nicht viel
genannt zu werden, mit Thiermalerei und andern niedern Gat-
tungcn. In dieser hatten er und" sein kleinerer Bruder Gia-
cinto viel Verdienst; Xaver, Agostinoüs Sohn, der,
nachdem Beide gestorben waren, in Rom blieb und malte,
glich ihnen nicht an Rufe.
In dieser Zeit des Verfalls hob sich ein Theil der Male-
rei sehr, die Perspcctive; und ZWIIT durch P. Andrea Poz-
zo, einen Jesuiten aus Trcnto. Er war mehr aus eigenem
Genius, als durch Unterricht Baukiinstler und Maler geworden.
Sein stetes Copiren der besten Venezianer und Lombardcn hatte
ihm ein gutes Colorit und eine genügliche Zeichnung ver-
schafft, die er durch vieljiihrigen Aufenthalt in Rom noch ver-
besserte. Auch hielt er sich in Genua und Turin auf, und so
sich]; man in den beiden Hauptstädten sowol, als in dem Lande
umher, um so schönere Bilder von ihm, als sie an Rubens
erinnern, dessen Styl er nachzueifcrn scheint. Oclgemülde sind
in Italien wenig von ihm, und wenig vollendet, wie der heil.
Venantius in Ascoli, der heil. Borgia in S. Remo. Selbst der
Ignatius in der Jesuitcnkirche zu Rom ist nicht in allen Thei-
len gleich fleissig. Dessenungcuclntet ist er im Ganzen immer
ein tüchtiger Maler, überlegt im Erfinden, schön in den For-
men, im Colorit reizend und lachend, freien und fertigen Pin-
sels. Auch seine minder vollendeten Bilder verrathen einen
Genius. Hierüber erzählte mir P. Giulio Cordara, ein
Wackercr Prosaiker und Dichter, eine Anekdote, die ich nicht
verschweigen will. .Als nämlich ein berühmter Kiinstler ersucht
wurde, einen andern lgnatius zu malen, antwortete er, weder