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Drittes
Buch.
Römische
Schule.
tener werden. Neben Bloemen hat man in den Galleriexi auch
einige seiner Schüler, die ihn besser naehahmten, wie Giac-
ciuoli, und Franz lgnai den Baier.
Zu derselben Zeit lebte in Rom Franz Wallint, ge-
nannt M. Studio, der kleine Landschaften und Seestücke mit;
sehr genau ausgeführten Figuren zu malen pflegte, dem aber
das Gefühl, diese Gabe der Natur, und die Weichheit fehlte,
welche in den Schulen Italiens gefällt. Er folgte Claude;
sein Sohn befolgte dieselbe Manier lobenswerth, steht aber dem
Vater nach.
Im Anfang dieses Zeitraums oder um diese Zeit herum
waren in Perugia zwei in ähnlichen Ansichten berühmte Bür-
ger, Ercolano Ercolanetti, und Pietro Montaniui,
Ciro FerrVs und R0sa's Schüler. Dieser wollte in eini-
gen Kirchen unter den Figurenmalern auftreten, blieb aber der
letzte; sein Talent war auf Ilandschaften beschränkt, und wenn
er Figuren dazu malte, waren es nicht die richtigsten, weil
er mehr Lebendigkeit, als Zeichnung besass. Dennoch ge-
fiel er und ward auch jenseits der Alpen gesucht. Die Hänger
der Peruginer haben Gemälde von ihm in Menge: einige sind
auch in der Sacristei der Elrenxitaner, die man fast Niederliilh
dischen Geschmacks nennen möchte.
Alessio de Marchis, ein Nenyolitnner, ist in Rom
nicht Sehr bekannt, wiewol in den Palästen Ruspoli und A1-
bani sehr schöne Stücke von ihm gezeigt werden; bekannter-
ist er in Perugia, Urbino und den umliegenden Städten. E,-
soll, um eine Feuersbrunst nach der Natur zu malen, einen
Heuboden angezündet haben. Mit mehrjähriger Galeerenstrafe
belegt, ward er unter Clemens Xl. frei, in dessen Palast in
Urbino er sehr schöne Bauwerke, Fernen und Seestüeke malte,
Rosa mehr als Andern zugethan. Vorzüglich ist der Brand
'l'roja.'s __bei den Semproniern und einige Landschaften in im-
dem Häusern zu Urbino, wo er seine ganze Fertigkeit zeigen
Wollte, die sich auch auf Figuren erstreckte. Meistens aber
ist nur sein Feuer, sein glücklicher Pinsel, sein wahres Cu_.
lorit, besonders im Feuer und in braunen, gelblichen Lüften,
und die Uebereinstimmung des Ganzen zu loben, indess die
Theile vernachlässigt und unvollkommen sind. Er hinterliess