Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Erster Band)

T7orwort. 
72 XI 
gemeinsam ist, hat jeder wiederum einen, ihm ganz ei- 
genthünniichen Zug der Hand und Pinselwurf, er zieht seine 
Linien mehr oder minder krumm, mehr oder Ininder frei, 
mehr oder minder gesucht. Daran nun erkennen und fühlen 
die wahrhaft Erfahrenen nach mehrern Jahren , nach sorgfäl- 
tiger Betrachtung aller Einzelheiten, heraus, dasshier dieser, 
oder jener gemalt habe. Auch fürchten sie nicht einen 
noch so trefflichen Ahbildner zu verkennen. Eine Zeit 
lang wird er dem Vorbild nachkommen; aber nicht im- 
mer wird er so frei, vielmehr meistens, zaghaft, knech- 
tisch und angestrengt den Pinsel führen"; auf die Länge 
wird er doch die Freiheit nicht verbergen können, womit 
er seine und die fremde Wanier vermischt, vorzüglich in min- 
derbeachteten Dingen, wie Haaren, Vorgrund, Ilinlergrund 
S. Lellere pilt. T0. 2. l. 126. und T0. 4. l. 162. Manch- 
mal helfen auch Beobachtungen über die Leinwand und 
die 
Erden ; 
wesshalb 
manche 
die 
Farben 
chemisch 
setzen, 
11 III 
hinter 
die 
vVahrlmeit 
Zll 
kommen. 
Jede 
lie- 
mühung in einer so misslichen Sache, wie der Entschei- 
dung über die Hand eines Meisters, ist löblich. Davon 
hängt es ab, dass man etwas, das kaum zwei Goldstücke 
werth ist, nicht mit zehn kauft; dass man nicht in aus- 
gesuchte Sammlungen aufnimmt, was ihnen nicht Ehre 
macht; dass man Yvissbegierigeir Kunde ertheilt, die 
zu Wissenschaft führt, nicht Vorurtheile beibringt, 
Welche Irrthiiiner erzeugen; wie doch häufig ge- 
schieht. Ünd dies ganz natürlich! Ein Wahrer Kenner 
ist noch seltner, als ein guter Maler. Dies ist eine Fer- 
tigkeit für sich; man gelangt dazu durch andere Bemüh- 
ungen, andere Beobachtungen; diese können nur Wenige 
machen, noch Wenigere können es mit Nutzen. Ich zähle 
an 
T0  
das XNunGCrbare 
2, l. 1:26. 
gfä] 
Heldin wen" 
(altern 
L. 
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