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"Vorwort.
ten
und
Heildnnkel ,
n'en-in
jeder
sein
Eigenthümli-
ches
hat.
Dies alles jedoch, was man wol auch schon in der
Ferne sieht, reicht nicht immer hin, um dreist auszu-'
sprechen, dies Gemälde sey von Vinci, nicht von Luini,
der ihmain allem folgt; oder jenes sey Urbild von Ba-
rocci, nicht genaues Abbild von Van ni. ßErfahrene
treten dann dem Bilde näher und stellen die gewöhnlichen
Untersuchungen an, um das Charakteristische herauszu-
finden. Um der bürgerlichen Sicherheit (oder auch nur
des Formtriebs) willen giebt die Natur Jedem einen Fe-
derzug in seiner Handschrift, der schwer nachzumachen,
oder mit einer andern Schrift zu verwechseln ist. Eine
Hand, die einmal sich gewöhnt hat, auf eine gegebene
Art sich zu bewegen , behält diese auch stets bei; im A1-
ter zwar wird sie langsamer, nachlässiger, schwerfälliger,
aber ihren lGrundzug verändert sie doch nicht ganz. So
auch in der Malerei. Jeder Maler unterscheidet
sich nicht bloss dadurch, 'dass man an dem einen ei.
nen vollen ,l an einem andern einen trocknen Pinsel be-
merkt; der eine malt aus denn Ganzen und ins Ganze,
der andere stossweise; dieser trügt seine Farben so, je.
per anders! aufg") aber selbst in dem, was so vielen
17) "Einige tragen die Farbe lauter auf, ohne. eine mit der andern
zu vermischen; wie manllies indem Zeitalter Tiz i uns bemerkt. Amire
thun gerhde das Gegenthcil, wie C or e g gi 0, der seine wunderbaren Tin-
ten so lxuftrug, dass "sie ohne liie mindeste Anstrengung wie hinge-
haucht, weich, duftig, ohne Härte der Umrisse und doch so hervor-
treten, dass sie, so zu sagen, die Natur erreichen. P a. I m a. v e c ch i o,
und Lorenz o Lotto trugen ihre Farbe frisch auf, und führten ihre
WYerke, wie Jn h. Bellini, nur; dann aber überluden sie dieselben mit
[Inxrisuenund Weichheit, im Geschmack Tizians und Giorgioueis,
Andere, Wie Tintoretto, trugen ihre Farbe so lauter auf, wie die
Vßrilßr (Jenaunlen, verfuhren aber nachher mit einer Kühnheit, die