Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Erster Band)

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Buch. 
Drittes 
Röznische 
Schule." 
Morandi, B onatti, Roman el li wetteiferig gemalten Oel- 
und ßlauerbilder in der Sacristei delP Anima machen ihm Ehre. 
Ein Baiei- war Ignaz Stern, der von Cignani in Bologna 
unterrichtet für die Lombardei arbeitete. Eine Verkündigung 
von ihm ist in der Kirche dieses Namens zu Piaeenza; ein 
Bild, das eine gewisse eigenthünxliche Anmuth und Liebliehkeit 
athmet, wie der Vf. der Beschreibungwler Bilder jener Stadt; 
sagt. Stern blieb nun in Rom, malte auf Kalk die Sacristei 
des heil. Paolino, und in der Elisabethkirehe und andern hin- 
Vterliess er Oelgenxälde. Noch mehr legte er sich auf Darstel- 
lung weltlicherBegebenheiten, Gesellschaften und ähnlicher 
Gegenstände, die man auch in königlichen Sammlungen findet. 
Spanien erhielt aus Marattzfs Schule einen guten Maler in 
Sebastian Murioz ,  sah aber nur wenig Arbeiten von ihm, 
weil er früh starb.  
Hier muss auch einer Anstalt zur Wiederbelebung der 
Kunst in den 'I'heilen, wo sie verfallen war, wie D. Fran- 
cesco Preziado in dem bald anzuführenden Briefe sagt, 
gedacht werden. Die königliche Akademie des heil. Ferdinand 
in Madrid, welche Philipifv. in seinem Sinne entwarf, sein 
Sohn Ferdinand VI. errichtete und begabte, sendete niilnlich 
mehrere geistreiche Jünglinge, die sie besolilctc, nach Rom, um 
dort zu studircn. Diese wählten sich gleich anfangs einen 
Meister nach ihrer Neigung, hatten aber Alle einen Directnr, 
der ihre Arbeiten durchsehen und beaufsichtigen musste, wie 
mich Bonaventura Benueci, ein Römischer in jener Aka- 
demie erzogener Maler, rersichert. Bottari und ganz Rom 
ncnntc diese Anstalt die Spanische Akademie. Ich selbst folgte 
in der frühern Auflage diesem Gebrauch und schilderte die 
beiden genannten Monarchen als Griinderi dieser Akademie. 
Da ich diesfzalls getadelt werden bin, so gebe ich hier darüber 
Rechenschaft. Soviel aber kann man iinbestreitbar sagen, dass 
die Spanische Jugend in Rom und ihren iVettsti-eiten denkr 
würdige Proben von Geist und Geschmack gegeben hat. Sie 
ward mehrere Jahre von D. Francesco Preziado geleitet, 
von welchem eine heilfFamilie in den vierzig Heiligen sehr 
ileissig ausgeführt ist. Allßll schrieb er einen schönen Brief 
(Lelt. pitt. T. VI. p. 308) über die Künstler Spaniens, wel-
	        
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