Fünfter
Zeitraum,
Cortonisten.
Maratta
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in Rom für einen wackern jungen Mann galt, und in derTheresen-
kirelie mit Ab. Peroni aus Parma um den Preis ringen durfte.
Nach Palermo zurückgekehrt, ward er ein berühmter Künstler,
von welchem man ausser Oelbildern grosse Frescoarbeiten, be-
sonders die Kuppel der Jesuitenkirehe und die grosse Capelle
des Klosters Caritai. genannt aufzeigt. Gregorio Gu-
glielmji, ein liönner, ist in seiner Vaterstadt nicht sehr be-
kannt, wiewol er wegen seiner Fresken im Siechhause zum
heil. G. in SiISSlR unter die vorzüglichsten jungen Leute ge-
rechnet wurde, die in Rom unter Papst Benedict XIV. malten.
Er verliess es bald, und ging nach Turin, wo in der Kirche
de' SS. Solutore und C. ein kleines Bild der Schutzheiligen
ist; nach Dresden, Wien, Petersburg, wo er für die Fürsten
mit vielem Beifall Fresken malte, leicht in der Anordnung,
angenehm im Colorit, in der Zeichnung streng Römisch, was
er, wie Lapis, aus einer andern Schule zu Conca bringen
musste. Unter seinen gerühmtesten Werken ist ein Decken-
bild in dem Univcrsitiitsgebüudc zu Wien, und ein anderes im
kaiserlichen Palast zu Schönbrunn. In Oelbildern war er nicht
so brav, meistens vielmehr schwach. Ein Zeichen, dass er eher
zu Conca's, als TrevisanPs Schule gehört, wohin ihn
Andere rechnen!
Corrado Giaquinto war ein anderer Schüler Soli-
mene's, der von Neapel nach Rom kam. Dort lernte er
das Colorit bei Conea, worin er fast dieselben Grundsätze
befolgte. Er ist ein minder sebulgerechter und mehr manierirter
Maler, der in jugendlichen Gesichtern Formen zu wiederholen
pflegte, die seinen Landsleuten iihnelten. Dennoch hatte er
einiges Verdienst, weil er leicht, keck war und im Kirchen-
staate sich durch mehrere Werke in Rom, lllacerata und an-
derwärts bekannt machte: Er war nachher in Pißlllßnli, Wie,
wir zu seiner Zeit erzählen werden, dann in Spanien in Dien-
sten des Hofs, wo er allgemein geiiel. Spaniens lange nach
Tizian's Schule gebildeter Geschmack hatte sich schon seit
mehrern Jahren geändert; man bewunderte Giordano, sein.
geistreiehes, freies, behenrles Wesen, das man in Corrado
wiederfand. Dieser Beifall ilauertc auch, nachdem Mengs
mit seinem Style aufgetreten war; jll, dieser schien anfangs
vielen Künstlern und Kunstfreunslcn schwcrfüllig und kalt im