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Drittes
Buch.
Römische
Schule.
"genannt, und Pasooli behauptet ünbedenklich, er habe, ich
gfaube in Rom, seinem Meister mehr Ehre gcnxacht, als Einer,
und nur Pie-tro Nelli habe ihm den Vorrang streitig um-
chen können.
Von Zanchi ward in Venedig Francesco Trevisa_
ni, aus Trevigi gcbürtig, erzogen. Zum Unterschied von An-
giolo 'l'revisani wird dieser in Venedig der Römische
Trevisani genannt von dem Orte, wo erblühte. In Rom
gab er seine frühem Grundsätze auf und bildete sich einen
den besten damals herrschenden Stylen angemessenen Geschmack.
Aber sein wunderbares 'l'alent, jede Manier nachzuahmen,
macht, dass er auch wol Cignanisch und Guid isch erscheint;
in jeder Nachahmung aher gleich glücklich. Die Herren. A1-
biccini in Forli haben viele Gemälde von ihm in verschiedenen
Stylen, darunter eine Kreuzigung in kleinen höchst ausgear-
beitetcn geistreichen Figuren, welche der Künstler fast für sein
bestes YVerk hielt, und wofür er, um es wieder zu haben, einen
hohen Preis bot. Rom hat eine Menge Bilder von ihm; m91-
stens von schöner Wahlafeinem Pinsel und einem sehr Star-
ken Hauptton. Sein sterbender Joseph in der Kirche del coL.
legio R. ist ein ausgezeichnetes YVcrk. Sehr geschätzt wird
im Palast" Spada ein Gcgcnliilrl zu einem von Guido. El-
genoss Clemcns Xi. Achtung, wesshalb ihm nicht nur einer
der Propheten im Lateran aufgetragen, sondern er auch bei
der Kuppel des Doms zu Urhino gebraucht ward, in deren
Gewölbvaixiircln er die vier YVelttheile malte, die durch Zciclh.
nung, Phantasie und Colorit vortreiilich sind. In andern
Städten des Kirchenstaats habe ich mehr oder minder fleissige
Bilder von ihm gesehen, zu Foliguo, Camerino, Perugia, Forli,
und in S Rocco zu Venedig einen heil. Antonius, der artiger,
als kraftvoll ist.
Pasquale Rossi, zumeist Pasqualino genannt, wal-
zu Vicenza geboren und lernte durch Copiren der guten Vene-
diger und Römischen Meister fast ohne mündlichen Unterricht
nicht nur natürlich coloriren, sondern auch sehr fertig zeieh-
neu." Es ist wenig von ihm in Rom, das Gehet Ü. H. im Gar-
ten in S. Carlo al Corso, die Taufe U. H. in der Madonna
del popolo. Die Silvestriner in Fahriano haben manche Bilder
von ihm, unter andern eine wirklich schöne Madonna. Der