Fünfter
Zeitraum.
Cortonisten.
Maratta
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gesagt wird, dass er Clemens XI. sehr wcrth war und als
Geheimschreiber der Lukasakademie starb (T. XXI. p. ll).
Pascoli, der sein Leben ausführlich beschrieben, lobt auch
seine Erfahrenheit im Herstellen der Bilder, weshalb die Kö-
nigin von Schweden in solchen Füllen nur ihn brauchte.
Sein Sohn und Schüler Pierleone, dessen Styl nicht
allzusehr von dem seines Vaters verschieden, wicwol minder
eilig, ist berühmter, als er. Er wurde mit Luti, Trevi-
sani und andern vorzüglichen Malern zu den Propheten im
Lateran und eben so zu kleinem Aufträgen gebraucht. Aber
seinen meisten Ruf verdankt er seinem ganz vorzüglichen Ta-
lent für Zerrbilder, die man in Roms Cabinetten und sonst
findet, In Rom malte er auch zum Scherz Personen von Stande,
und wurde sehr beliebt in einem Lande, wo er die Freiheit der
Rede mit der Freiheit des Pinsels zu verschwistern schien.
Auch andere Schulen Italiens lieferten der Römischen neue
Talente, jedoch nicht neue Style, ausser dass sie die beiden
Hauptstyle, den Cortonischen und Marattaschen, so oder
anders umgestalteten.
Aus Florenz kam noch jung Gio. Maria Morandi,
und schien, bald seines ersten Meisters Bilivert Styl verler-
nend, einen ganz verschiedenen anzunehmen. Dieser ist aus Rö-
mischer Zeichnung und Venezianer Tintengehung gemischt
denn auf seiner Reise durch Italien hielt er sich bloss in Ve-
nedig auf und copirte viel seine Composition neigt sich
nach der Cortonischen und ward Vin Rom geschätzt. Dort
liess er sich nieder, wird im Wegweiser oft erwähnt, und nicht
selten in den Gallerien genannt. Ein schönes Bild ist seine
Heimsuchung in Madonna del Popolo. Noch fleissiger, man-
nichfaltiger und von schöner Wirkung ist der Üebcrgang U.
L. F. alla Pace. Dies kann man sein Meisterwerk nennen.
Pietro Aquila hat es in Kupfer gestochen. Auch seiner
geschichtlichen Bilder wegen, die er zuweilen in das Ausland
sendete, war er berühmt; noch mehr aber in der Bilflnismalerei,
wozu er immerfort in Rom und Florenz gebraucht und vom
Kaiser nach Wien berufen wurde. Hier malte er ausser der
kaiserlichen Familie auch andere kleinere deutsche Fürsten.
Odoardo Vicinelli, ein angesehener Maler dieser letzten
Zeit, wird im 6. Bande der Letzt. Pitt. ein Schüler MorandÜs
K