Fünfter
Zeitraum.
Cortonisteu.
Maratta
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Sulfragio, wovon ein Stich vorhanden. Auch in Wandgemäl-
den war er brav. Besonders werden-ihm. die im Palast Barbe-
rini unter einiger Leitung Bello M's, und-die in der Gal-
lerie Colonna immer Ehre machen; denn er ist gehalten,
fleissig, und überlegsam, wie selten die Wandmaler. Er hatte
von Natur nicht die grössten Anlagen, ward aber durch Fleiss
einer der tüchtigsten Maler seiner Zeit. Tommaso Chiari,
auch von Maratta, dessen Zeichnungen er zuweilen austiihrte,
unterwiesen, blieb mittelmässig, wie Sigismondo Rosa, des
bessern Chiari Zögling.
Zu diesem, Maratta's Vertrauten, fügen wir nochlzwei,
nach Pascoli die Einzigen, die er sorgfältig unterrichtete:
Giuseppe Passeri, Giambatistats Neffen, und Gia-
cinto Calandrucci aus Palermo. Beide haben sich als
gute Nachahmer ihres Meisters ausgezeichnet. P asseri ar-
beitete auch für den Kirchenstaat; in Pesaro ist von ihm ein
heil. Hieronymus, der über das jüngste Gericht nachdenkt,
welchen man unter seine besten Werke zählen kann. Für die
Vatieaner Hauptkirche malte er eines der Seitenstücke von Ma-
rattzfs Taufe, den heil. Petrus, welcher den Hauptmann
tauft; es wurde dort in Mosaik gearbeitet und das Urbild den
Conventualen in Urbino übersendet. Bei diesem Bilde leitete
ihn Maratta, und es ist gut colorirt. In vielen, wie der
Empfängnis in S. Tommaso zu Parione und andern zu Rom
ist das Colorit schwächer. Als Caland-rucei gute Proben
seiner Kunst in S. Antonio der Portugiesen, S. Paolino della
Regola und mehrern Kirchen Roms gegeben, auch in mehrerer.
Grossen Häuscrn, sogar für zwei Päpste zu grosser Zufrieden-
heit "gemalt hatte, kehrte er nach Palermo zurück und malte
dort in der Heilandskirche das grosse Bild U. L. F. mit dem
heil. Basilius und andern, starb aber bald nachher. In Rom
hinterliess er einen Neifen und Schüler, Namens Giamba-
tista, auch einen Bruder Domenico, seinen und Marat-
ta's Schüler. Sie können "aber jetzt nicht weiter erwähnt
werden.
Andrea Procnccini und Pietro d e' Pietri behaup-
ten eine bedeutende Stelle in dieser Schule , wiewol sie ein
ganz verschiedenes Schicksal hatten. P r o c a c c i n i , von wel-
chenx in S. Laterano der Daniel ist, einer der zwölf Propheten,