Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Erster Band)

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Drittes 
Buch, 
Römische 
Schule. 
Rom, kehrte dann nach Holland zurück und starb dort schon 
bejahrt, nicht jung, wie Passeri vermuthen lässt 56). 
Seine Stelle und sein Geschäft ward in Rom sehr gut 
durch Cerquozzi ersetzt, der schon seit einiger Zeit den 
Namen Schlachtenmichelangelo in Bamboeciaten- 
michelangelo verwandelt hatte. Wiewol seine dargestell- 
ten Handlungen immer spasshaft sind, wie bei Laar, so sind 
doch die Figuren und die Physiognomien meist verschiedem 
Der Erste malt Ueberbergische Handwerker, der Zweite ltalie- 
nisehen Pöbel; Beide verstehen sieh auf Tinten, der Erste aber 
behandelt die Landschaft besser, der Zweite giebt seinen Figu- 
ren mehr Leben. Eine seiner reichsten Arbeiten ist im Palast; 
Spada, wo er ein Heer ausgelassener Lazzeroni darstellt, 
welche Maso Aniello Beifall bezeigen.  
Einen andern guten Nachahmer hatte Laar an Johann 
Miel von Antwerpen, welcher von Vandyck ein geschmaek. 
volles Colorit gelernt hatte, nach Rom kam und Sacchißs 
Arbeitszimmer häufig besuchte, der ihn bald entliess. Der Mei- 
ster hätte ihn gern zu einem ernsten Maler gemacht; aber 
Miel ward .von Eigennutz und Neigung zum Possenhaften hin- 
gezogen. Seine Bilderehen gefielen durch die muntern, gut; co_ 
lorirten und verschatteten Darstellungen, und wurden von Lieb- 
habern theuer bezahlt. Er ging später an grössere Werke und 
ausser einigen Bildtafeln in Rom arbeitete er auch als grosgel- 
Künstler in Piemont, wo wir ihn wieder treffen werden. T heo- 
dor Hembreker aus Harlem beschäftigte sich mit spass- 
haften Bildern, oder wenigstens gemeinhin volksmässigen Auf. 
gaben, Wiewol man auch in der Kirche alla Pace zu Rom ei_ 
nige heilige Bilder, und in Gemäldesammlungen mancherlei 
Landschaften von ihm zeigt. Da. er viele Jahre in Italien zu- 
gebracht und die Hauptstiidte bereiset hat, so sieht man häiu- 
iignicht minder in Rom, als in Florenz, Neapel, Venedig und 
auderivärts Arbeiten von ihm, und er gefüllt wegen seines ge- 
mischten Niederländischen und Italienischen Styls. 
In jener Zeit ward auch die Thiermalereisehr betrieben. Dar- 
in zeichnete sich Castiglione aus; er lebte aber meist unter 
56) Auch P. de L. 
S. Bamsch peinlrs 
Rnüirungen 
grav. Val. 
sind sehr 
I, p. l. 
gesucht 
und 
Q, 
schätzbur.
	        
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