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Drittes
Buch.
Römische
Schule.
schwemmung in S. Maria lllnggiore zu Bergamo von 1668, wo
die Figuren vom Ritter Liheri sind, wird gewiss für M011-
tagna ausgegeben rüeksichtlieh des Wassers. Dies ist aber
ein Irrthuni. Der Montagna, von welchem wir sprechen,
den Felibien (T. III. p. 339) Montagna di Venezia
nennt, starb ausgemacht zu Padua; und in einer Handschrift
eines gleichzeitigen Schriftstellers, wo er ein geschickter See-
stückmaler genannt ist, wird gesagt, dass er 1644 gestorben,
Ich halte ihn für denselben, den Malvasia (T. II. "p. 78)
Mons. Rinaldo della Montagna nennt, und Guido sei_
ner Seesfürme wegen geschützt haben soll. Auch finde ich von
Felibien noch einen Niccolö de Plate Montagne, eben_
falls Seemaler, angeführt, der um 1665 starb. Früher behaup_
tete ich, dieser könne der Künstler seyn, der viel in Italien
gemalt; jetzt muss ich dies zurücknehmen.
Tempesta hatte es aufgebracht, die Landschaften mit;
Schlachten zu verzieren. Hierin folgte ihm ein Niederländer,
Namens Jakob, der in Vergleich mit seinem Schüler Ce1-_
qu ozzi, einem Römer, der seines Talents wegen der S c hla (3 h_
tenmichelangelo: genannt wurde, unbekannt geblieben istr
Er ist dem Tempesta im Colorit überlegen, steht ihm aber
in Zeichnung der Pferde nach; auch in den menschlichen Qe_
stalten ist er minder schuigerecht und gewaltsamer, nach A"
seines Meisters Cesari. Man bemerke jedoch, dass, wenn
Cerquozzi Soldaten malte, dies eben nicht seine Stärke,
sein grösseres Verdienst aber das war, wovon bald gesprochen
werden soll.
"Der P. lacopoCortese, ein Jesuit, von seinem Ge_
burtsort il Borgognone genannt, von welchem anderwiirts
gehandelt wird, trieb dieseKunst weiter, als Einer vor und
nach ihm. Der Schlachtenmichelangelo selbst entdeckte
sein Talent, zog ihn von andern Gattungen der Malerei ab
und hielt ihn bei diesem fest. Die Schlacht Constantiivs van
Gi ulio im Vatican war sein Vorbild. Er war früher im
Kriege gewesen, und die Kriegsgedanken gingen ihm in der
Musse Roms und des Klosters nicht aus. Seine Bilder haben
eine Anschaulichkeit, dass man den Muth, der für Ehre und
Leben kämpft, zu sehen glaubt; man glaubt, wie Jemand schon