Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Erster Band)

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Drittes 
Buch. 
Römische 
Schule. 
Soviel von den Figurenmalernl Jetzt von Landschaften, 
und andern Zweigen der niedern Malerei, deren goldenes Ze;t_ 
alter das Jahrhundert Urban's war. Die Landschaftmalerei blüh- 
te nie so fröhlich, als in jenen Tagen. Kurz vor dieses Papstes 
Antritt war Adam Elzheimer 50) oder Adam aus Frank_ 
furt, auch der Deutsche genannt, in Rom gestorben, der unter 
Papst Paul V. auch eine Schule dort errichtet hatte (Davi d 
Tenicrs Ward darin gebildet), ein Mann von wunderbare,- 
Einbildungskraft, welcher Landschaften, die er früh gesehen, 
Abends genau zeichnete und in Rom den Geschmack so ausge_ 
bildet hatte,.dass seine Bilderchen, die meistens Nachtseenen 
darstellten, damals und noch immer sehr gesucht werden. Eben 
so war kurz zuvor Gio. Batista Viola in Rom verschiem 
den, einer der ersten, die, von Annibal Caracci geleitet, 
die alte Niederländische Trockenheit verliessen und ländliche 
Ansichten fetter und markiger ilarstellten. Auch Vincenzio 
Armanno hatte diese Kunst gefördert, durch eine gewisse 
Natürlichkeit, die ohne sonderliche Wahl des Bodens, der Bälh 
me und der Verzweigung durch die Wahrheit selbst unterhält, 
und durch eine gewisse Ruhe und Milde der Farben, einiqe 
Streiflichter und Schlagschatten ergetzt. Uebrigens war er 1:_ 
benswerth in Figuren und reich an Erfindung. Aber die drei 
berühmten Laudschafter, welche um die Wette- in den fürsuh 
eben Salmlnlungell gesucht werden, traten unter Urban auf: 
Salvator Rosa aus Neapel, ein gefälliger und witziger sa_ 
tyrischer Dichter; Claude Gelee aus Lothringen; Caspal. 
Dughet, sonst Poussin genannt, Niecolffs Schwager, 
wie ich schon bemerkte. Die Mode, welche nur zu oft sich 
herausnimmt den Ton in der Kunst anzugeben, hat nach der 
Reihe bald diesen, bald jenen dieser drei Männer erhoben und 
somit auch die Maler in Rom gezwungen, bald diesen, bald jc_ 
nen zu copiren und ihren Styl anzunehmen. 
Nach den Grundsätzen dieses Jahrhunderts war Rosa 5x) 
der gefeiertcste Schüler des Spagnoletto und so zu sagen 
50) Dessen rührende und tretfliche Lebensbeschreibung in .7. v_ 
Sanrlrartis lrwisclz. Aradeue. II, 3. 294. Heinrich Gaud hat 
Fllzheinners Gexuiihle vor allen trefflich gestochen. S. Smulr. n. 0_ 
S. 308. Q. 
51) Vergl- 
G0etlze' 
Wiuckclnzaizn. S. 186. 
223.
	        
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