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Drittes
Buch.
Römische
Schule.
Herren nicht selten. In der Gullerie des Campiwlogiio ist die
Schlacht zwischen den Römern und Sahinern voll malerische;-
Kühnheit, und bei den Herzögen Mattei die Geschichte der
Ehebrecherin in halben Figuren mit mehr Fleiss und Vollen-
dung ausgeführt, als er gewöhnlich pflegte. Soviel von ihm
an diesem Orte; von seinen Schülern, die er für die Römische
Schule bildete, wird der folgende Zeitraum zu sprechen schick-
lichere Gelegenheit geben.
In diesem Zeitraum studirtc-n in Rom Ottini, Bassetti,
Turehi, drei Veroner, von welchen ausführlicher bei der Vc_
neziarler Schule! Der Erste kehrte bald in seine Vaterstadt zu_
rüek, und hinterliess in Rom nichts Octlentliches. Der Zweite
malte in der Kirche dcllß Anima zwei iVandbilder: die Geburt
und die Beschneidung Christi. Der Dritte, unter dem Namen
Orbetto bekannt, liess sich in dieserHauptstadt nieder und
starb daselbst; soviel aber ich weiss, hat er ausser einigen
Landsleuten, die bald in ihre Vaterstadt zuriickkchrten, keine
Schüler gezogen. Dieser anmuthige und artige hlaler, der bc_
Senders in den Tinten eigenthiimlich Schönes hat, malte für
Verona mehr, als für Rom. Darum aber ist er in Rom 5ei_
ner Cabinetbilder wegen nicht Weniger geschätzt, wie z. B, sek
nes Sisara im Hause Colonna, und seiner Kirchenbilder wegen,
wie der Flucht nach Aegypten in S. Romualde, und des hciL
Capuciners Felice in der Concczionc, wo die Familie Barberini,
wie bereits gesagt, die tüchtigsten Künstler anstellte.
Zur Zeit der Caraccisten arbeiteten in Rom nicht we_
nig andere Italiener, deren Schule, ja Herkunft man nicht im_
mer weiss. Von diesen genüge in einer so hilderreichen Stadt
nur Einiges! Nur einmal wird im Wreglzceiser in Rom ein 'Rö_
mer, Feliee Santelli, bei der Kirche der Spanischen Bar-
füssermönche erwähnt, wo er mit Baglionye wetteiferte. Er
ist ein Maler voll YVahrheit, mit dessen Namen zu Viterbo in
der Kirche der heil. Rosa ein Bild unterzeichnet ist. Bei Ba-
glione lieset man ven Orazio Borgianni, einem Könner,
Celiffs Nebenbuhler, von welchem- man Gemälde und Bild-
nisse eines guten Naturalisten hat. Gio. Antonio Spada-
rino aus dem Hause Galli, ein Römer, malte in der Peters-
kirche eine heil. Valeria nxitx solcher Meisterschaft, dass Or-