Yierl. Zeilr.
zkuflheben d. guten Gesuhnxacks mit Barone-i.
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aber bildete er sich einen eigenen Styl nach der Natur. 'l'relf_
liche Arbeiten von ihm sind in den Bildersammlunlgen und ein
Bild der Kirchenheiligexi Anna in ihrer Kirche, das, nach Ba-
glione, mit Geschmack und dreistem Pinsel ausgeführt ist.
Unter Cristofor0's Schüler zählt man Giovenni
Antoniol, den Vater des Luigi Scaramuccia, welcher
jedoch auch die Caracci sah und nachahmte. Er ist leicht
in Perugia zu finden, und man lobt nxehr seine Lebendigkeit
und Freiheit des Pinsels, Ials die Tinten, die zu dunkel sind
und in Kirchen ihn vor Andern verrathen. Vernuuthlich brauchte
er zuviel
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Unnbcrerrie, wie nxchrere seinär
Buratti aus flerselbcn Schule
Zeit pflegten. Gi-
malte in Ascoli in
der Carita die schöne Krippe und einige historische Wandbil-
der, welche Orsini lobt. Von Alessandro Casolani ist
bei den Sienern geredet werden; nebst ihm von seinem Sohne
Cristoforo, der mit Giuseppe Agellio von Sorrento un-
ter die mittelmiissigen gezählt wird.
Frnncesco Morelli aus Florenz würde in der Ge-
schichte nicht genannt werden, whiitte er nicht den Ritter Gio.
Baglione aus Rom in den Anfangsgriinden unterwiesen. Die-
ser jedoch hielt nicht lange bei ihm aus, sondern bildete sich
durch eigenen Fleiss nach den Mustern guter Künstler; wess-
halb ihn auch Paul V., der Herzog von Mantua und andere
ausgezeichnete Männer beauftragten. Er ist in Zeichnung und
Ausdruck nlindcr stark, al in Farbengebung und Helldunkcl.
Gemälde von ihm sind nicht nur in Rom, wo er viel malte,
sondern auch in mchrcrn landschaftlichen Städten, wie im Dem
von Perugia der heil. Stephan, in der Hauptkirche zu Loreto
die heil. Catharina. In den Tinten kommt er Cigoli nahe,
im Uebrigen steht er ihm sehr nach. Die Wiedereriveclcung
der Thabida, die er mit vielem Lobe für den Vatiean malte,
ist übel zugerichtet; aber dort und in der Pßulscilpelle in S,
Maria lilaggiore, Paul's V. ausgezeichnetestem Werke, sind
Wandbililer von ihm, die jenes Zeitraums nicht unwerth sind.
ln Gallerien ist er nicht häufig; in der der Propaganda sah
ich "einen sehr kräftig colorirten Rochus von ihm. Er lebte
lange und hinterliess kurze Lebcnsbcschreibungen der Künstler,
die zu seiner Zeit von 1572 bis 1642 in Rom gearbeitet hat-
ten. Er schreibt ohne Ehrgeiz und unparteisam, geneigter das