Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Erster Band)

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Drittes 
Buch. 
Römische 
Schule. 
m aria Fabrizzi. Möge das Pascoli verbürgen, der es er- 
zählt! Fabrizzi, der auch dem Annibale gedient haben 
soll, verräth nicht viel Genauigkeit; man giebt dies seiner über- 
müssigen Hitze und der allzu kurzen Anweisung Schuld; dann 
als nach drei Jahren Annibale ihm starb, war er sein eige- 
ner Meister und Schüler; ilessenungcachtet hält er sich durch 
Colorit, Anordnung und freien Pinsel. Auch Angeli erfindet- 
und colorirt besser, als er zeichnet, und ist im Nackten von 
züglicher, als in bekleideten Figuren. im Oratorium des heil. 
Augustin zu Perugia ist eine grosse Arbeit auf Mauergrunde 
von ihm; darunter ein Vorhinunel heiliger Väter, die wenig_ 
stens nicht in Lodovico's Sinne gezeichnet sind; wiewol 
man darum nicht sagen darf, dass diese Lunette von anderer- 
Hand sei, was ich sehr bezweifle. ])ieser Zweig der Belegnu- 
Schule, der, weil so fern von Bologna, sich nicht durch die 
Bilder der Caraeci nähren und befruchten konnte, dauerte 
doch lange fort. Angeli unterrichtete Cesare Franehi, 
der in Gemälden mit kleinen Figuren treillieh war und für 
Gallerien sehr gesucht wird; und Stefano Amadei, der 
den Florentinern seiner Zeit mehr, als den Bolcgnern verdankt; 
Stefano hatte auch wissenschaftliche Bildung, eröffnete eine 
Schule und bildete die Jugend, die ihm zuströmte, durch öftere 
Uebung und gelehrten Vortrag. Einer seiner fleissigsten Schi-b 
ler war Fabio, Bruder des Herzogs von Corina, ein edler- 
Maler, von welchem im Wegweiser in Rom einige Arbeiten 
angeführt werden, weil er wirklich mehr war, als Kunstlieb- 
haben 
Ausser den Bolognern trugen zur Verbesserung der Rümi- 
sehen Malerei auch mehrere Toscaner bei, welche Paul V. an 
der Peterskirche und an der S. iliaria lilaggiore brauchte; fer- 
ner einige andere, die ZWiIT diese Ehre nicht hatten, aber duch 
ihrer Zöglinge wegen merkwürdig sind. Aus dem Bereich v0" 
Volterra war Cristoforo Roncalli, genannt il Cum 
delle Pomarance, der unter den Toscanern bloss i_m V01, 
beigehen erwähnt wurde. Ich rechne ihn zu dieser Schule, 
weil er in Rom malte und lange lehrte; und in diesen Zeit- 
raum etze ich ihn, nicht wegen seiner siinnntliehen, sondern 
seiner besten Arbeiten. Er war Schüler des Niccolö delle 
Pomarance , mit welchem er um weniges viel arbeitete,
	        
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