Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Erster Band)

Viert. Zeitr. 
Aufleben d. guten Geschmacks mit Barocci. 
467 
S. Sabina ist eine der kleinsten in Rom. Doch ist das Bild 
gut componirt und mit der gewohnten Liebe ausgeführt, wo- 
durch es zu einem Kleinod wird. Sein griisstes Bild ist übri- 
gens das Altarblatt in der Hauptkirche zu Monteliascene 38), 
Ein Caraecist von unbekannter Schule scheint mir auch 
Ginscppino da iiacerata, weichem ein zweifelhaftes Ge.- 
rüeht Agostin Cnrneei zum Meister giebt. ln den Celle-ß 
gienkirehen zu Fabriano siml seine Arbeiten noelrvorhanden; 
eine Verkündigung in Oel zu S. Niecolö; in S. Venanzio zwei 
grosse Capellen auf Kalk. In dem einen, wo er die Wunder 
der Apostel darstellte, übertrifft er sich selbst in Schönheit der 
Köpfe und in Anordnung, obwni es übrigens etwas unbestimmt 
und eilig ist. Zsvei Werke ausgemacht von ihm sind in sei- 
nem Geburtsort; bei den Carmelitern Madonna in der Glorie, 
unten der heil. Nicelairs und Hieronymus; und bei den Capu- 
einem der heil. Petrus, der das Amt der Schlüssel erhält. Beide 
Bilder sind Caraceiseh; das zweite nur zirsehr, indem es 
wunderbar einem andern in der Kirche der Filippiner zu Fano 
ähnelt, welches ilenselben Gegenstand darstellt und geschicht- 
lich gewiss ein Werk Guido Reni's ist. Darum ist dies 
zweite für ein Nachbild zu achten. Er schrieb dabei Joseph 
Meafacieöat 1630; aber die Zahl ist jetzt nicht mehr ganz 
zu lesen. lMarcello Gobbi und Girolamo Bonifortiim), 
ein sehr guter! Tizianist, lebten in jenem Jahrhundert zu 
Macerata. Zwei Schüler zeigt uns Perugia, einen des An- 
nibale in Rom, den andern des Lodovico in Bologna, wel- 
'che, vom Ruf dieser Meister angezogen, ungefähr zwölf Jahr 
alt; heimlich ihre Vaterstadt verliessen und einige Zeit Schüler 
derselben wurden: Giulio Cesare Angeli und Anton- 
38) Sasoferrato kann wol nicht zu den Caraiccisten gezählt 
werden, wenn auch ein Abkömmling der Caraccischen Schule, 
Domenichino, sein Lehrer sollte gewesen _seyn, was jedoch nur 
auf Verrnuthungen beruht. Er war ein Eklektiker, der oft Raf- 
fael, allein mit nicht zureichende: Kraft, jedoch nicht unwürdig 
naclialnnte. Q. 
39) In Orettißs Briefwechsel befindet sich der Brief eines Urige:- 
nannten an Malvasiß über diesen Maler, der dort Franceico 
und ein iellr geachteter Maler genannt wird. Er arbeitete dßmßl! 
in Ancona, wie uns andern Briefen desselben an Malvasia erhellt, 
wo er sich immer Franc esco unterzeichnet. B- 
G8
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.