Vorwort,
XIII
gebiihrte sich also wohl, dass Italien, was über seine Ma.
lerei in vielen Bänden zerstreut war, in Einem Werke
verarbeitete, und ihm so die Horazische Reihfolge und"
Verbindung ertheilte, ohne welche es keine Geschichte
geben kann. Wobei ich denn nicht verschweigen will,
dass mich mehrmal der genannte Verf. der Geschichte
der Ital. Literatur, gleichsam wie zu einer Fortsetzung
seines Werks, mündlich und brieflich ermuthigt. Dabei
wünschte er, dass, zu den bereits bekannten auch unge-
druckte Nachrichten, und stnlt der ilnrichtigen, in den
Kunstgeschichtwörterbiichern besonders, bessere gegeben
Würden. c
Beides ist geschehen. Der Leser also wird hier
mehrere, von Andern nicht beschriebene Schulen finden,
eine ganze, nämlich die Ferrarische, nach den Handschrif-
ten Baruffaldfs und Crespfs. Bei andern wird er
nicht selten Namen und Nachrichten von Künstlern an-
treffen, die ich bald aus alten Handschriften M) gesam-
melt, bald aus Ueberlieferung, bald aus Briefen gelehre
ter Freunde, bald aus Unterschriften alter Gemälde ge-
zogen; sind diese Zimmergeräth, so ist es nicht unnütz,
ihre Urheber kennen zu lernen. Ueberdies wird man
nicht wenige neue Bemerkungen über Ursprung der Mai
lerei, ihre Fortpflanzung in ganz Italien diese uralte
Streitfrage! hier und da neue Bemerkungen über den
Meister dieses oder jenes Malers finden, welches zu-
v. Schlegels Schreiben an Goethe über einige Arbeiten in Rom
lebender K vinstler ; in dessen Kritischen Sclarzjflen (Berlin 1827 und 28
III. 8) II. 337. 171 PV.
14', Bei dieser letzten Ausgabe hat sich in dieser Hinsicht der Fürst
P h i l i p p Er c o l a n i sehr verdient gemacht, welcher von dem unermü-
deten Sammler Ma r c e l l o O v e tti 52 Bde Handschriften über Künst-
ler, ihr Zeitalter, ihre Arbeiten gekauft hatte, und welche Lazara,
der diese Ausgabe besorgte, benutzen durfte. Diesen beiden für Ma-
lerei begeisterten Männern verdanken die Leser auch viele bisher ganl
ungedruckte, oder berichtigte Nachweilungen. L.