Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Erster Band)

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Drittes 
Uuch. 
Römische 
Schule. 
men artiger. Im Dom zu Fabriano ist auch ein Joseph von 
ihm. In seinem Geburtsorte hat er viel mehr Werke hinter- 
lassen, welche, an mehrere Orte vertheilt, ihn wol berühmter 
gemacht hätten, als er ist. Dort habe ich von ihm einen heiL 
Sebastian gesehen, der bei Kerzenschein von der heil. Irene geheilt 
wird; ein Bild von der schönsten Wirkung für eine Kirche! 
eine Judith bei den HH. Franceschini; andere Werke im Halb 
se Passionei und anderwärts, welche sehr schön sind und hälh 
lig darthun, dass er auch Guercino sehr nachgeahmt. Seine 
Frauen sind fast immer in demselben Geiste gemalt, und schei- 
nen Abbild einer ßeliebten.   
 Wir kommen nun zu den Caracci und ihrer Schule  
Annibale hatte schon, ehe er nach Rom kam, sich einen Styl 
gebildet, der nichts zu wünschen übrig liess, als mehr Ge_ 
schmack in alterthümlicher Zeichnung. Dies Verdienst erwarb 
er sich, als er nach Rom kam, neben seinen übrigen; und die 
Schüler, welche ihm folgten und nach seinem Tode dort noch 
fortarbeiteten, zeichnen sich besonders dadurch vor denen, 1116 
in Bologna unter seines Vetters Lodovico Leitung blieben, 
aus. Sie bildeten ebenfalls wieder Schüler in Rom; keiner, 
ausscr Sacchi, kam seinem Meister so nahe, wie sie dem 
Annibale; keiner war Entdecker und Haupt eines neuen 
Styls, wie sie es geworden waren; aber doch geeignet, die 
Manieristen und Caravaggisten im Zaum zu halten, und die 
Anhänger der Römischen Schule an ein besseres Verfahren zu 
gewöhnen. Hier ist ein Verzeichnis ihrer Schüler in mehrere 
LScIIaaren abgetheilt; 24) 
Dom enichino Zampieri nxalte eben so fertig, als er 
lehrte. Ausscr Alessandro Fortuna, der unter Leitung 
des Meisters in der Villa Aldobrzinrlini zu Frascati einige Fa_ 
beln von Apollo malte und sehr jung starb, zog er in Rom 
zivei sehr würdige Schüler, welche allein Bellori angeführt 
hat: Antonio Barbalunga aus Messina, und Andrea 
Camassei aus Bevagna; deren jeder seinem Geburtsort durch 
Namen und Werke Ehre machte, wiewol sie nicht lange lebtem 
23) Vgl. Goethe's iVine-kelznann. S, 167 f. 193. 214. 217. 22011-1 
.170. 1313- 202.  W: 
24) Die literarischen Naehweisuugen über diese Künstler versparen 
wir bis zur Schule von Bologna. Q. 
	        
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