Viert. Zeitr.
Aalßeben d. guten Geschmacks mit Barocci.
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Schülern werden wir im folgenden Buche handeln; jetzt nur
von denen in Rom und im Kirchenstaate m).
Seine Schule, oder richtiger die Schaar seiner Nachah-
mer, die sich nach seinem Tode sehr vermehrte, lziihlte nicht;
einen schlechten Coloristcn. Glciehwol wirft man ihr Ver-
nachlässigung in Zeichnung und Costum vor. Bartolom-
meo Manfredi aus Mantua, früher RoncallPs Schü-
ler, könnte man einen zweiten Caravaggio nennen, nur
das er etwas bedächtiger in seiner Wahl war. Er ist in Ca-
binets, für weiche er allein malte, wenig bekannt, weil er
jung starb, und nicht selten sein Meister für ihn genannt
wurde, wie es mir denn bei einigen Bildern im Hause der
Mealiceer der Fall zu seyn scheint, welche Baglioue an.-
geführt hat.
Carlo Saracino, oder Saraceni, sonst Carlo Ve-
nezianc genannt, welcher auch Caravaggisch seyn wollte,
fing mit dem Leichtesten an, nämlich mit dem seltsamen C0-
stuni, und schaffte sich einen Pudel an, den cr so nannte, wie
Ca ravaggio den seinen. Er malte viel zu Rom in Oel
kund auf Kalk, war auch naturtreu, doch hatte er ein lich-
teres Colorit. ln reicher und levanteartiger Bekleidung seiner
Figuren hat er etwas Venezianer Geschmack; besonders gern
brachte er Fette, Verschnittene und Glatzköpfe an. Seine be-
sten Wandgemiilxle sind in einem Saale des Quirinals; für die
besten Oelbildcr hält man die des heil. Bono, und eines 5e-
martcrten Bischofs, in der Kirche delP Anima. ln Gallericn
wird er wenig genannt; doch hab ich ihn nach den angege-
benen Ziigcn mehr als cimnai herausgefunden. Er kehrte llücll
Venedig zuriicic, wo er bald darauf starb; daher hat ihn R i-
dolfi übergangen, Zanetti kaum beriidksiehtigt w).
18) Sein bestes Bil:l_ in Rom silnl die Falschen Spieler, in der
Gallerie Sciarra Colunna. Da Caruvaggio immer das Licht auf
einzelne Stellen mit dunkeln Schauen einspcrrte, 50 ist viel nach
seinen Bildern von Kupfvrstecliern gearbeitet wurden, welche mit leich-
ter Mühe starke Wirkungen hervorbringen wollen, wie z. B. die
(lrahlegung v. J. Suydehöf, die Spieler v. Volputo u. a. m.
Vile de' Pfliori du Bagliuue, p. 129, Q.
19) Ueber Carlune Saxacino giebf. Nnchrichtexx Baglianc
157:: de" pütnri p, 130. In (kenua war eine angesehene Familie
Curlßne, pus welcherviele Künstler entsprossvu sind, zu welcher ahm-
diceer nicht gezählt werden darf. Ferner Muru Hab's l), ßlaurizsio