XII
Vorwort.
die Mittelmässigen
ren. Jene nämlich
mit den Guten und Bestep aufzufüh-
werden in vielen Büchern in so wü-
sten und zuweilen so schielenden Ausdrücken erwähnt,
dass man sie, um ihren Rang auszumitteln, gerade ne-
ben die bessern Maler, gleichsam als Schauspieler von
dritten Rollen, stellen muss. Darum aber habe ich mich
nicht sehr gemiiht, sie ämsigst auszuspüren; besonders
wo es Waudmaler, und überhaupt Künstler gilt, welche
heutzutage nicht mehr durch nachgelassene Werke in Bil-
dersamxillungen bekannt sind , oder doch sie mehr füllen,
als schmücken n). So habe ich auch hinsichtlich der
Zahl mich der Kürze befleissigt.
Nachdem ich nun von meiner Behandlung gesprochen,
komme ich wieder auf die drei oben angegebenen Zwecke
zurück, deren erster war, Italien eine Geschichte zu ge-
ben, welche seinen Ruhm angeht. Eine Geschichte sei-
ner Literatur hat dies schöne Land bereits, Dank sei
Tirab oschi; aber noch fehlt ihm seine Kunstgeschichte.
Diese Seite der Künste, Worin es keine Mitwerber hat,
bearbeite ich, oder, wenn dies zuviel gesagt seyn sollte,
bahne ich an. In manchen Gattungen des Schriftthunls
und der Künste kommen uns Ausländer nahe, überflügeln
uns wol gar, oder streiten doch mündestens mit uns
um die Krone und Palme. Von der Malerei scheinen
jetzt, laut Aller Einstimmungfdie Geister Italiens Besitz
ergriffen zu haben und die Ausländer nur um so mehr
in Achtung zu stehen, je näher sie uns kommen u); Es
12) Indess lmtliumoh r in den iml, Forsch, Th. II. S. 77. La n zi
vorgeworfen , dass er eine ganz unermessliche Blenge von Künstler-
namen zusammengelesen, unter denen unsaglicln viele mittelmiissige,
oder ganz schlechte und der Vergessenheit würdige. W".
I3) Gleichwol war es den Deutschen vorbehalten, durch WViedcr-
belebnng und Wiederanschaun auch der deutschen Schule einen frischen
Athem durch, das Reich der hlalex-ei auszuslrömen, Man denke an J ul i u s
Schnorr, Co rnelius, Overhleck, Eggers u.A, Vergl. A. W,