Dritter
Zeitraum.
Verfall
der
Malerei.
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grosse Künstler erhielt, wie wir an einem andern Orte sagen
werden. Auch einige Erfindungen Michelangelow wurden
da angebracht, viele 'vonx Raffael del Celle und andern
ausgezeichneten Künstlern. Im Leben des Batista Franco
lieset man, dass er unendlich viel Zeichnungen zu diesem
Zwecke gemacht; und von Taddeo Zuccaro wird erzählt,
dass ihm alle Zeichnungen zu dem Credenzteller übertragen
Wurden, welcher, wie vorbemerkt, für Philipp ll. gefertigt
wurde. Andere Porzellanarheiten wurden dort für Karl V,
und mehrere Fürsten verfertigt; und nicht wenige bestellte der
Herzog selbst für seinen Hof. Seine Apothekergefässe gingen
nach der S. Casa zu Loreto, wo sie noch sind. Sie gefielen
der Königin von Schweden so, dass sie dafür gleich viel sil-
berne zum Tausche bot. Ein grosses Lager kam mit der
Erbschaft der Herzöge von Urhino an den Grossherzog von
Florenz, wo man in der K. Gallerie einige Proben davon sieht,
darunter manche mit Angabe der Oerter, wo sie gefertigt.
Vixle sind auch in Häusern Römischer Herren und dem Gebiet
von Urbino, und überhaupt in Italien nicht selten. Auf ihrem
Glanzpunete war die Kunst ungefähr zwanzig und etliche Jahre,
von 1540 bis 1560, und, die Porzellanarheiten aus dieser Zeit
verunzieren kein Museum. Mit den Fontani starb auch das
Geheimnis dieses Firnisses, sagt Lazzari; so verfiel diese
Kunst allmälig und endete in Handwerk und Waare. Mehr
davon ist bei Passeri im 4ten B. der Calogeriani zu lesen;
das Dizionario urbinate und die Cronaca Durantinu nicht zu
vergessen.
Malerei auf Lederwerk verdient wenig Lob, darf aber nicht
ganz mit Stillschweigen übergangen werden, da B a g l i o n e ih-
rer im Leben des Vespasiano Strada, eines guten Römi.
scheu Wandmalers, gedenkt.
Menge zur Auswahl an den Spanischen Hof brachte, zu dieser Vet-
Wechselung Anlass geben konnte; man hat da. wol gesagt, diese
Schüsseln wären Werke RnffaePs, und das Volk setzte dann hilll
zu, sie wären von Sanzio. L.