Dritter
Zeitraum.
Verfall
der
Malerei.
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Ueherzug zu geben verstand womit sie der Zeit widerstehen
konnte; so wurdcnBasreliefs und Altäreigefertigt, die noch
vorhanden 'sind, und die oben erwähnten Fusshöden. Andere
leiten sie von China her, von wannen sie auf die Insel liiajgi-
lica und von da nach Italien gekommen sei. Die Erfindung
wurde besonders im Staate von Urbino ausgebildet. Die mitt-
lere hiajolicaerrle war schon lange verarbeitet werden; die feine
ward es um 1500, durch einen treiilichen Plastiker, von wel-
chem bei den Dominicanern zu Gubbio ein gut gebildetes
und gemaltes Standbild des heil. Antonius, und in mehrern
edlen Häiusern viele Teller mit seinem Namen M. Gier-
gio da Ugubio vorhanden sind. "Auch das Jahr bemerkte
er, wonach ich denn linde, dass seine Fabrik 1519 begonnen
und 1557 eingegangen seyn mag. In dieser Zeit betrieb auch
Urbino die Plastik, und fast allei übertraf Federigo Bran-
dani. Wer etwa glaubt, ich üben-treibe, sehe nur seine
Krippe in S. Giuseppe, und sage, wer, ausser dem Modeneser
Begarelli, ihm an Lebhaftigkeit und Anmuth der Gesichter,
an' Mannichfaltigkeit und Eigenthümliehkeit der Gebärden, an
Natürlichkeit der Beiwerke zu vergleichen sei! 'I'hiere, als ob
L
Zwar einfacher, aber grossartiger sind seine Werke, als dieseines
Meisters, des. berühmten Lorenzo Ghiherti. Lucas arbeitete
in Marmor und Metall, und die Thüren von Bronze, welche L u-
e n d e l 1 a. R o b b i a für die Sacristei in der Kirche S. lllaria
de, Fiori fertigte, sind von grusser hlinfachheit und Schönheit", und
die einzelnen Figuren daran in einem sehr edlen Style ausgeführt.
L ncas- soll die glückliche Erfindung gemacht haben, gebrannte Erde
zu verglasen, wodurch sie eine Dauer bekommt, welche der Witte-
rung trotzen kann. H"enn er auch nicht der lslriinder der Glasur ist,
da zu Breslau schon dem als Ileld und lllizlnesinger berühmten Her-
zog Heinrich IV, (s. Büschingw (irabmal des Herzogs Heinrich
lV. von Breslau. Ein Beitrag zur Geschichte der altdeutschen Kunst;
im l3ten Jahrhundert. nebst einer urkuudl. Darstellung des Lebens
Heinrichs IV. und 5 Abbildungen. Breslau 1826) ein mit Schönen
bunten glasirtexi Färben hemaltes Denkmal von gebrqnntet- Erde um
dasjaln- 1295 errichtet wurde, und glasirte Dachziegel schon in frti.
her Zeit gewöhnlich waren, so hat Luca. della Robbia. der A51.
lere diese dauerhafte Masse in Italien vielleicht zuerst zu wichtigen
plastischen Kunstwerken und zum äussern Schmuck von Gebäuden
angewendet. In xmrrlischen Ländern bediente man sich früher zu
plastischen {Verliert der gebrannter: Erde, aus Mangel an grosseil
Stücken weissen Iilaruiors, lwovun auclr das colossule Marienbild zu
lllarienburg ein lieispiel ist. Luczts pflegte den Gründen der H35-
reliefa eine kräftig blaue Farbe zu geben und die Figuren weiss zu
halten. Q, u"
l. Bd. e