Dritter
Zeitrmun.
Verfall
der
Malerei.
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Schule zu Bologna gerichtet waren, bis ein natürlicher Zug!
ihn zur Prospectixialerei und mit ihrer Hülfe, wie er.zu sagen
pflegte, zur Baukunst führte, worin er Wunderschönes, unter
andern den Palast von Caprarola, leistete w). Dort, und ich
weiss nicht ob auch anderwiirts, findet man Prospeete von sei-
ner Hand. Als Schriftsteller iindet er auch im Register eine
Stelle, namentlich wegen seiner zwei Bücher über diese Gattung.
Grosse Fortschritte Amaehte die Prospectmzxlerei in Rom nach
Laureti durch Gio. Alberti di Cittä. di S. Sepolcro, des-
sen Lob ich hier nicht wiederholen will. Baglione nennt
zwei Freunde 'I'arquinio aus Vitcrbo und Gio. Zanna
aus Rom, deren Erster Prospecte, der Andere Figuren dazu
malte; die beiden Brüder Conti aus Ancona, Cesare brav in
Grottesken, Vineenzio in Figuren. Diese arbeiteten für
Privatleute; in den Grottesken und andern niedlichen Gemäl-
den des Vatican ward Marco aus Faenza unter Gregor Xlll:
sehr gebraucht; hier leitete er auch andere Künstler. Mehr "von
ihm bei den Romagnuolil
An den Landschaften im apostolischen Palast und hier und
da in Rom hatten Theil Matteo von Siena, der seines
Orts erwähnt wird, und Gio. Fiammingo, welchen Taja
uns in dem Herzogsaale kennen lehrt; besonders aber die Nie-
derliindischen Gebrüder Brill, lvVand- und Oelmaler zugleich.
Matteo behielt seinen etwas trockenen Styl und sein minder
wahres Cßlürit bei; Paul, der ihn überlebte, verbesserte "ihn
nach Tizian und den Caracci. Er war vorzüglich, gab!
allerlei Ansichten lebendig und wahr wieder und mit angemes-
senen Scenen. Italien ist voll solcher Bilderehen Zwei
19) Plan und Ansicht dieses Palastes ist in dem trelflichen XVerlce,
Cliwlr des plus crfläbres maisons de plaisance du Rinne e! Ile srrs
envirmzs, ruefsurefes et rlexsinties 11m- Cllarles Percier et P, F_
L. Funtaine (Pur. 1809) pl. 70K
20) fiel Srliihler Banale von Carl von Mander F01. 205 lief
Leben van Mntth eus an Pauwels Bril ghebroerlers Schilder: von
Antwerpen. [lnter beiden Brüdern wvar Paul der Gesßhicktere.
Obwol Beide lange in Italien lebten. so eigneten sie sich doch den
Charakter dieses Landes nicht un und ihr Colurit, welches in das
Blaugrüne fällt, hlieh kalt, wie das Klima ihres Vaterlands. lhr
linunischlag ist steif und gleicht in Papier ausgeschnittenen Blättern.
Die Figuren, womit sie ihre Landschaften bevölkern, sind immer
Niederländische Bauern in Italienischen Kleidern und man ieht es ihnen