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Schien, hervorzuheben. Uebrigens könnten sie Vorwurf ei-
ner hesondern Geschichte seyn, und manche, z. B. die Druk-
kerkunst, haben bereits ihre! Geschichtschreiber gefunden.
Auf diesem Wege, wo mir so helle Beispiele vor-
leuchten, zweifle ich nicht, meine Leser zu befriedigen.
Eher fürchte ich, ihnen in der Wahl der Künstler zu
misfallen, deren Zahl, wie man sich auch immer ver-
halte, doch diesem zu klein, jenem zu gross scheinen
wird. Hinsichtlich der tretflichsten zwar, welche ich be-
trachtet zu haben hoffe, oder der schwächcrn, Welche
ich übergangen, einige ausgenommen, welche ihres
Bezugs halber zu den Treffiichen zuweilen zu nen-
nen wohl geziemt wird man mir wol keine Aus-
stellungen machen; wol aber wird man mir Reden, oder
Schweigen von jener Nlittelschaar verargen, welche, so
zu sagen, weder den Senat, noch den Ritlerstanrvl, noch
das gemeine Malervolk, sondern eben nur die Mittelmäs-
sigen ausmacht. Viele Rechtshändel sind Gränzstreite,
und ein solcher ist auch der hier fragliche. Oft kann
man darüber streiten, ob ein Maler sich mehr den Guten,
oder d'en Schlechten nähere, ob er mithin einen Platz in
der Kunstgeschichte verdiene, Qder nicht. In solcher Ver-
legenheit, wie sie mich während" des Schreibens nicht; sel-
ten befiel, neigte ich mich immer mehr auf die milde,
als auf die strenge Seite, zumal bei denen, welche schon
Platz in der Geschichte gefasst haben, und von Schrift-
stellern einigermassen ehrenvoll erwähnt werden. Hierin
glaubte ich dem Publicum willfaihren zu müssen, das
eher Schweigen, als Erwähnung derlllittelixiässigen tadelt.
11) Ein Kunslliebhaber, der nicht weiss, ilass es mehrere Vecell i,
Bass ani und C aracci gegeben, wird von diesen Malerfunxilien nie
vollständige Kunde haben, auch nicht über inanclxe Gemälde sprechen
können, welche die Menge fesseln, blass weil sie, um wahr zu reden,
einen grossen Namen führen. L_