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Drittes
Buch.
Römische
Schule.
Jahrmärkte, Umzüge, Bräuche beim Ablassfeste darstellen; Zahl,
lllannichfaltigkeit und Anmuth der Figuren, Bauten und Witz
ergetzen ausnehmend. In der Kirche des heil. Jakob zirSpello
ist ein Bild des Kirchenheiligen und der Catherina vor U_
L. 17., worauf man lieset Tanrlini Jllevanalis 1580, d. i. von
'l'andino aus Bevagna, einem Orte in der Nähe von Assisi;
das Bild ist gar nicht: zu verachten.
Gubbio hatte aus Einer Familie Nucci zwei Brüder, die
Maler waren: Virgilio, angeblich einen Schüler Daniel's
von Volterra, dessen Grablegung er für einen Altar in der
Franciscanerkirche zu Gubbio copirte; und Benedetto, einen
Schüler des Raffaellino del Celle, welcher für den
besten Eugubinischen Maler gehalten wird w). Beide haben in
ihrer Vaterstadt und in der Umgegend gemalt, Erster im GQ-
sehmack der Florcntiner, Letzter in dem der Römischen Schulm
Von diesem sind mehrere Bilder in Gnbbio, welche seine F011;
schritte im Raffaelscheil Styl beweisen; und um ihn in Sei-
nem wiirdigsten Werke kennen zu lernen, muss man im Dem
den heilyThomas sehen, der das Wundmal am Herrn sucht,
Man könnte es, wenn der Künstler nicht bekannt wäre, für ein
Bild des Garofalo, oder eines ähnlichen Meisters halten
Kurz nachher blühte cin Felice Damia-ni, oder Felic;
da. Gubbio heran, welcher in der Venedigei- Schule gebildet;
seyn soll. .Allerdings hat die Beschneidung in der Dominiea-
nerkirchc nicht wenig von diesem Styl; gewöhnlich aber hängt
er doch mehr dem Römischen Geschmacke nach, den er viel-
leicht von Benedetto Nucei annahm. Von ihm ist die
Enthauptung des heil. Paulus zu Castel Nuovo in Recanati;
der Heilige erregt das tiefste Mitleid, die Umstehenden haben
verschiedene angemessene und ausdrucksvolle Stellungen; die
Zeichnung ist bestimmt, das Colorit heiter und lebendig. Da-
bei steht das Jahr 1534. Ungefähr zehn Jahre darauf malte
er zwei Capellen in der Madonna de'Lumi zu S. Scverino aus
Christi Leben und Kindheit; auch hier war er lieblicher, als
kräftig. Sein fleissigstes und stärkstes Werk ist in S. Agnstino
L
Gubbfo,
im dleu
IIÜ S. Reposati Appeml. de! T0. II. rlella Zecca di
und Graf Ranghiasci im Eloncn de' prujüssuri eugubizzi,
lid. der Siener Ausgabe des Vasari n. L.