Dritter
Zeitraum.
Verfall
Blalerei.
der
425
fani und einige andere Nachfolger des guten Styls, welche,
ich weiss nicht warum, entweder unbekannt in Rom waren,
oder nicht gebraucht wurden. Ich habe von ihnen in" der
Schule Piecro's gesprochen, um sie nicht aus der Reihe der
Veruginer zu scheiden; sie lebten imd arbeiteten noch viele
Jahre im sechzehnten Jahrhundert. Zu diesen kann man noch
Piero und Scrafino Cesarei B) und andere minder be-
rühmte rechnen.
Zu Assisi lebte im Anfange des sechzehnten Jahrhunderts
ein Francesco Vagnucci, von welchem noch Werke in
etwas alterthümlichem Geschmack übrig sind. Dort wohnte
auch später Ritter Cesare Sermei, der zu Orvieto gebo-
ren in Assisi heurathete, sich daselbst bis gegen 1600 aufhielt
und 84 Jahr alt starb. Er malte hier und in Perugia, wenn
nicht als guter Zeichner in Wandmalerei, wenigstens gedan-
kenreich, geistvoll in Bewegungen und kräftig in Tinten.
Breit und sehr verdienstvoll ist er in Oelgemälden. Zu Spello
sah ich ein Wunder des Andrea Caccioli von ihm, und
mich dünkt, wenig andere Maler aus der Bömisclzm Schule
hätten sich damals mit ilnn messen können. Seine Erben zu
Assisi haben von ihm einige ziemlich grosse Bilder, welche
I5) Zu Zeiten Pascoli": waren noch zu Spoleti, wo er ich an.
siedelte, und an andern umliegenden Orten, köstliche Bilder, wie
sie P. nennt, die oft wegen des zweideutigen Namens für Pietrois
di Per. Arbeiten ausgegeben werden. Ces arei scheint jeduch dies
nicht gewollt zu haben; denn er unterzeichnete bald Pnriuus Peru-
gfnuä, bald Periuus Cesareus Perusinus, wie auf dem Rusenkranz-
bilde zu Scheggino vom Jahre 1595. Vasari in Agnol GaddPs
Leben nennt unter seinen Schülerin Stefano aus Verona. und
sagt, "alle seine Bilder waren nachgeahmt und abgezeichnet von je-
nem Pietro di Perugia, einem hlixiiaturmaler, der alle Bücher,
die zu Siena im Dom in der Bibliothek des Papstes Pius sind, ausmalte,
und kunstfertig auf Kalk malte." Diese iVorle sind Hehrern an-
stössig gewesen. Pascnli (P. P. p. 134) und Mariotti (L. P.
p. 59) beziehen sie auf diesen Cesarei; als könnte ein im gglde-
nen Jahrhundert Geburener einem Verlegenen aus dem vierzehnten
solche Ehre erweisen wollen und die Stiftsherren zu Siena einem
solchen Geschmacke huldigen, nachdem sie einen Razzi und Vanni
gehabt. Der P. della: Valle bezieht sie auf Pie. Vannugci,
und weil er in den Chorhüchern seinen gewünschten Styl nicht lin-
det, sn widerlegt er Vasari, als hätte ein solcher Gesi-hiehtsehrei-
ber den grossen Mann als kunslferligen Viland- und (uinialnl-maler
schildern können. iVahrscheinlieher war dieser Vasariuche ein drin.
ter hisherin Perngia. unbekannter Pietro, von welchem in der Vef
nediger Schule wird gehandelt werden. L.