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Buch.
Drittes
Römische
Schule.
Es würde zu weitläuftig werden, die Auswärtigen aufzu-
zählen; genug, dass in der Bibliothek mehr als hundert, fast
lauter ausländische Maler arbeiteten. lm ersten Buche habe
ich des würdigen Künstlers, Gio. de' Vecchi, gedacht, der
seit den Farnesischen Zeiten unter die ersten gezählt wurde;
so wie der Colonie seiner landsmäinnischeil Maler, die Raf-
faellino nach Rom sendete. Eben daselbst lindet man Nach-
richten über Titi, Ndalxlini, Zucchi, Coscj und nicht;
wenig Florentiner; und im folgenden über Matteo von Siena
und einige andere aus dieser Schule. S0 werden im vierten
Buche ihre Stulle finden lilatteo aus Leccio, und Giuseppe
Valeriani dell) Aqnila; weiterhin wird auch der jüngere
Pnlma erwähnt werden, ein Venezianer, der in der Halle mit
arbeitete, um die Zeit, wo in S. Maria lliaggiore auch der Ve-
nezinner Sulvator Fontana malte, welchen hier erwähnt
zu haben mir genügt. Auch wird man Nappi und Paroni
unter den lilailündern, unter den Bolognern Croce, Mai-
nardi, Lavinia Fontana, undx nicht wenig Andere in
verschiedenen Schulen finden, die in diesen Zeiten in Rom
malten, ohne lange dort zu verweilen, oder mindestens, ohne
Schüler zu bilden.
Hier könnten wol auch einige Ausländer umständlicher
erwähnt; werden, welche mit unsern Landsleuten die Werke Im;
ter jenen Päpsten ausführten, und zwar mit so grösseren;
Rechte, weil von ihnen amlerwiirts in diesem Werke nicht die
Rede ist. Aber derer, die in Rom arbeiteten, waren zu allen
Zeiten gar zu viel, als dass man sie in einer Geschichte der
Italischen Malerei Alle aufzählen sollte. Ein Niederländer Ar-
rigo malte die Auferstehung in der Sixtinischen Capelle und
auch ausserdexxvin Rom auf Kalk; wird auch von Baglione
als tüchtiger Künstler gelobt. So war auch Francesco da
Castello ein Niederländer, von feinem und gx-xbildetem Ge-
schmuck; in S. Roeeo ist ein Bild mit mehrern Heiligen von
ihm, vielleieht sein bestes ölfentliches Werk; denn fast all"
seine Arbeiten waren Zimmer- und Miuiaturbilder, worin ef
treülieh war. Von den Brilliw wird unter den Landschaften-n
die Rede seyn.
In diesem Zeitraume hatte der Kirehenstaat auch ausser
Perugia bedeutende Maler. Es blühten dort die beiden Al-