Dritter
Zeitraum.
Verfall
der
Malerei.
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Zeichnungen, deren Giacorno sehr viele hatte, geliefertedGe-
lnälde machten ihm Anfangs einen Namen, aber soviel bedurfte
es damals gar nicht. Die Meisten begnügten sich schon mit
der Leichtigkeit, dem Ideuer, dem Lärm, dem Lcutegeilriinge
auf seinen Bildern, Die Pferde, die er vortrefflich malte, die
Gesichter, die er kräftig darstellte, gefielen Allen: Wenige be-
merkten das Unrichtige der Zeichnung, Wenige die Eintönig-
keit der Extremitäten, Wenige das Grundlose in den Falten,
den Abstufungen, Schlaglicbtern und Schlagschatten. Unter
diesen Wenigen waren Caravaggio und Annibale Ca-
racei; durch sie kam es zur Sprache, und darum zu Ausfor-
derungen. Er nahm die des Car avaggio nicht an, weil die-
ser noch nicht Ritter war; Annibal nicht die des Ritters
von Arpino, weil, sagte er, sein Degen sein Pinsel wäre. S0
hattendiese beiden grossen Künstler in Rom kein grösseres
Hindernis bei ihrer Verbesserung der Malerei, als Cesari,
seine Schule und seine Gönner.
Der Arpinat überlebte Beide mehr als 30 Jahre, und hin-
terliess ein noch fehlerhafteres Geschlecht. Er war dochtanl
Ende ein geborener Maler und hatte in einer so umfassenden
und schweren Kunst doch Gaben, seine Fehler zum Theil zu
verdecken; er colorirtc in Wandbildern vortrelilich, erfand
glücklich und viel, beseelte die Figuren und ertheilte ihnen
eine Lieblichkeit, welche Baglione, der ganz andere Grund-
sätze hegte, 110011 bßivundern musste. Dieser unterschied auch
zwgi Style Cesaril, den einen lobenswerthen in der Him-
melfahrt zu S. Prassede und mehrern verkürzten Propheten;
der Madonna im Himmel in" S. Gio. Grisogno,'wo er sich im
Colorit auszeichnete; der Halle iill Hause Ürsini, und auf dem
Capitolio in der Geburt des Romulus, und der "Schlacht zwi-
schen den Römern und Sabin-ern; einem iVandbilde, das Ei-
nige allen seinen übrigen vorgezogen haben. Noch könnte man
einige, besonders kleine, Bilder mit auf Holz aufgesetzten Gold-
lichtern hieher rechnen, wo er" höchst vollendet und gleichsam
ein anderer Künstler ist; in welchem Geschmack ich eine Er-
scheinung bei den Grafen Simonctti in Osimo und einen heil.
Franciscus in Entzückung zu Rimixii im Hause der Herren
Belmonti gesehen habe. Sein zweiter Styl ist sehr frei und
nachlässig; und diesen hatte er nur zu oft, theils weil er nicht