Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Erster Band)

Vorwort. 
IX 
holen, an dem Schüler den Styl des Meisters zu loben, 
und in jedem Einzelnen das zu bemerken, was allgemei- 
ner Charakter seiner Zeit ist m). 
Um grösserer Bestimmtheit willen habe ich gewöhn- 
lich die Historienmaler von den Künstlern untergeordf 
neter Gattungen getrennt, wie Bildnissmaler, Landschaf- 
ter, Thier-, Blumerh, Fruchtstück-, Seemaler, "Fern- 
sichten- (Perspectiven) und Bambocciatenmaleqoder was 
nur immer hier eine Stelle verdient. Auch habe ich einige 
andere Kunstarbeiten betrachtet, die, wenn gleich ihrem 
Stoffe, oder ihrem Verfahren nach, von der Malerei ver- 
schieden, dennoch einigermassen sie berühren, wie Kup- 
ferstiche, Tiifelwerk, Mosaik, Stickereien, welche denn 
auch Va s ar i, L 0 m a z z o und Andere erwähnt haben; nur 
dass ich mich begnüge, das , was mir das Würdigste 
l0) Die Eintheilung der Kunstgeschichte ist eine Schwierigkeit, in 
Welchesich jeder verwickelt, der sie nicht von einem höhern und allgemei- 
nern Standpunkte betrachtet, Wo sie dann als eine von den Erschei- 
nungsformen der Geschichte der Menschheit hervor-tritt. in welcher An- 
sicht das Einzelne allerdings sehr verschwindet. Die geographische 
Schuleneintheilung, welcher Lanzi gefolgt ist, möchte wol die ungün- 
itigste seyn, weil durch sie die tWechselwirkung von Zeitgenossen und 
Verhältnissen nicht zur Anschauung gebracht werden kann. Immer 
noch passender ist es, die Epochen der-Kunst und die Schulen nach 
den grossen Meistern zu bezeichnen und Glllllllllelllell, welche, Wie Pla- 
neten ihre Monde, eine Schülermenge auf ihrer Bnhn mirfortrissen' 
und ganze Zeitalter mit ihrem Geiste beseelten. Man sollte die Namen: 
Longobardische, Römische, Florentiner Schule u. s. w. aufgeben, die 
Schuledes daVincßdesRaffael, desMichelangelogiesüiotto, 
des Ci m ahne 11,5, w. sagen. Dass Schiller oft vor dem Meister star- 
ben, macht in der Zeitfolge, wenn man sie nach den Geburtsjahren 
ordnet, keine solche Verwirrung, als die lSl, Wßlßllß bei der geogra- 
phischen Eintheilung daraus entsteht, dass ein und derselbe Künstler 
oft in mehrern Schulen auftritt, weil er im Auslande sich bildete, in 
Seinem Vaterlande kurze Zeit verweilte und in einem fremden Lande 
als selbstständiger Meister erscheint. Wenn L anzi seine Methode mit 
der alphabetiuhen Ordnung zusammenstellt, so ist jene allerdings 
noch eher eine geschichtliche Eintheilung; allein ein Lexikon macht; 
auf historische Form keinen Anspruch. Q-
	        
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