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Buch.
Drittes
Römische
Schule,
welches er dem P. Ignazio Danti, einem Dominicaner, auf-
trug, der Mathematiker und Kosmograph an seinem Hofe
war und nachher zum Bisthum von Alatri befördert wurde.
Er war aus Perugia und Glied einer Künstlerfamilie; zwei
seiner Brüder waren ltlalcr, Girolamo, von welchem in
seiner Vaterstadt in S. Pietro einige Arbeiten nach Vasari
sind, und Vincenzio, der in Rom dem lgnazio half, und
schon als guter Wandmaler daselbst starb. _Ein anderes grosses
Werk wurde damals unternommen, die Fortsetzung der Halle
des Raffael, oder ein daranstossender Arm, wo nach San_
zi0,s Vorschrift vier Bilder in jedem Bogen gemalt werden
sollten, alle aus dem N. T. Roncalli, Circignanoes
Schüler, über welchen wir uns Näheres für "den folgenden Zeit-
raum vorbehalten, wurde beauftragt, diesen Gemälden vorzu-
stehen, stand aber selbst unter Danti, weil die Erfahrung
gelehrt hatte, dass die Leitung der Arbeiten ganz Künstlern zu
überlassen, der Ausführung schadet, indem nur Wenige sich
bei der Wahl untergeordneter Künstler nicht von Vorliebe,
Geiz, oder Eifersucht leiten lassen. Diese Wahl also wurde
dem Danti vorbehalten, der mit Kunstkenntnis auch sittliche
Eigenschaften verband. Er also vertheilte und leitete die
ganze Arbeit so, dass die Ruhe, die Unterwerfung, die gute
Ordnung der Raffaelschen Zeiten in dem Vatiean wieder
einzukehren schien. Doch die Kunst war freilich nicht mehr
dieselbe, und die matten neuen Gemälde, gegen die alten ge_
halten, zeigen den Verfall; nur stellenweis sind Bilder von
Tempesti, Raffaellino da Reggio, Palma dem Jüm
gern, Girolamo Massei, die jener Zeit viel Ehre nlachen,
Ein anderer Aufseher über die Arbeiten im Vatican, W01
aber mehr in der Baukunst, als in der Malerei, war Girg-
lamo Muziasno aus Brescia, der, ohne in seiner Heimat Ire-
rühmt zu seyn, jung nachRom kam und dort als die beste
Stütze des gründlichen Geschmacks galt. Aus der Venezianer
Schule hatte er die Grundsätze der Zeichnung und des Colo-
rits mitgebracht; und zuvörderst erwarb er sich Fertigkeit in
ländlichen Ansichten, so dass er in Rom den Zunamen deg
jungen Landschafters bekam. Dies war aber nichts gegen sei-
Ileü Ililßhlllüligen ausdauernden Kunsteifer, der soweit ging, dass
er sich das Haupt schor, um nicht ausgehen zu könnem