Drittel
Zeitraum.
Verfall
der
Malerei.
4.15
earo unterrichtetenPesarer war Gio. Giacomo Pandolfi,
in seiner Vaterstadt durch mehrere Gemälde bekannt, die denen
von Federigo nichts nachgeben; z. B. {den heil. Georg mit
dem heil. Karl im Dom. Auf Kalk malte crdie ganze Bet-
capclle del nome di dio mit Geschichten aus dem A. und N.
T. aus; da er aber bereits betagt und handgiehtisch war, so
legte er nicht viel Ehre damit ein. Sein grösseres Verdienst
ist, dass er dem Simon Cantarini guten Unterricht erghcilt,
von welchem, wie [seinen Nachfolgern aus Pesaro, wir bei der
Bolognescr Schule handeln werden. Ebenso ward auch ein
Spanier Paolo Cespede, in Rom Cedaspe genannt, von
Zuccaro unterrichtet. Als er in Rom auftrat, erregte er mit
einigen Vfanzlgemälilen", die noch in 'l'rinita de' Monti und
anderwiirts zu sehen sind, schöne Hoffnungen. Er nahm ganz
den Gang eines Naturalistrn und hätte, da. er noch jung war,
darin fortschreiten können; aber er bekam in seinem Vater-
land eine Pfründe und ging dahin, um davon zu leben. Mar-
co Tullio Montagna wurde von Federigo als Gehülfe
nach Turin mitgenommen; und von ihm ist vielleicht ein klei-
nes Bild des heil. Xaverius nebst andern Heiligen, welches in
einer Kirche daselbst der Schule Zu ccaro's zugeschrieben
wird. ln Rom hat er in S. Niccolo im Gefängnis, in den
Vaticanischen Grotten und an mehrern andern Orten verstiindig
gemalt; aber auch weiter nichts.
Nach diesen genannten Meistern bieten, oder vielmehr
drängen sich vor meiner Seele viele Gleichzeitige, und zuvör-
derst diejenigen, welche unter Gregor Xlll. Arbeiten zu leiten
hatten. Der Saal der Herzöge ward dem Lorenzino von
Bologna aufgetragen, der nach Rom berufen ward'und dort
für einen treliliehexi Maler galt; und dies verdienter-messen, wie
wir zu seiner Zeit sehen werden. Die Vaticanische Gallerie
wurde damals zu malen angefangen, gleichsam eine ganze Ge-
gend, so gross war dies Gebäude. Niccolö Circignani,
oder delle Pomarancie, den wir schon im ersten Buche
nannten, vertheilte die Arbeit unter mehrere junge Leute, wel-
che historische Bildcr, Prospecte, Landschaften und Grottesken
malten. Der Papst wollte, dass der Raum auch der Gelehr-
samkeit diente, und licss Abtheilungen für geographische Bilder
des ganzen alten und neuen Italiens zeichnen; ein Ulltefllßlxlliell,