Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Erster Band)

Dritter 
Zeitraum. 
Verfall 
der 
Malerei. 
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Style. Nichts aber macht ihn so berühmt, als die Gemälde des 
Palastes Farnese zu Caprarola, welche von Preninn er 1748 
in einem müssigen Bande gestochen sind. Sie enthalten  
tcn berühmter Farneser in Krieg und Frieden. Auch sind dort 
andere Bilder aus der heiligen und Profangeschichte; vor allen 
berühmt ist das Zinxmcr des Schlafs, wo er viele ihm von 
Caro in einem sehr anmuthigen Briefe (Lettäpitt, T. III. 
p. 99) an die Hand gegebene dichterische Erfindungen aus- 
führte. Die Fremden, welche beständig nach Caprarola gehen, 
kehren oft mit mehr Achtung vor diesem Zuccaro zurück, 
als sie hinkamen. Nun arbeiteten dort zwar mit ihm ,x und 
auch nach seinem Tode, Jünglinge ihm gleich, oder noch tüch- 
tiger als er, deren Werke man nicht mit seinen verwechseln 
darf; aber sicher und stets sind sie doch nicht zu unterschei- 
den. Er lebte, wie Raffael, nicht mehr und nicht weniger, 
als 37 Jahr, und erhielt neben diesem sein Denkmal. 
Sein Bruder und Schüler Federigo ist ihm ähnlich im 
Geschmack  aber nicht gleich in der Zeichnung; manierirter, 
als Taddeo, launenhafter in der Verzierung, gedrüngter in 
der Zusammensetzung. Im Königsaale, im Saale des Palastes 
Farnese, in der 'l'rinita de' Monti und anderwiirts beendete 
er die unvollendeten Bilder seines Bruders, und begann wie 
mit eigenen Mitteln zu glänzen. - So wurde er für tüchtig zu 
den grössten Unternehmungen gehalten und von Franz l. auf- 
gefordert, die grosse Kuppel der Muttelrkirche in Florenz zu 
malen, wo schon Vasari angefangen hatte, als eristarb. Fe- 
defigo malte über dreihundert Figuren funfzig Fuss hoch, 
den Lucifer abgerechnet, der so gross war, dass die andern 
wie Kinder daneben standen, wie er selbst sagt, und wobei er 
bemerkt, dass es die grössten bis dahin gemalten wären 7). 
Ausser dem Ungeheuern des Werks ist jedoch nichts daran zu 
bewundern B); ja zu Peter's von Cortona Zeit dachte man 
7) ln der Irlea de? pillari, scullnri e archilellf, wieder abgedruckt 
in den Lett. pilt, T. V1. p. 14T. L. 
8) Kaum war die Kuppel aufgedeckt, so begrüssle ihn der zierliche 
Lasca mit einem Madrigui in . Gedichten, die 1741 herauskannen. 
Er tadell. mehr noch Giurgio dhkrezzo, d. i. Vasari , der aui 
Gewinnsucht eine Arbeit entworfen unü übernommen halte, welche, 
nach dem Urtbeile der Florentiner, die Kuppel des Brunelleucd
	        
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