VIII
Vorwort.
geordneten Pittura veneziuna. Wie er hier mit seiner
Schule verfährt, verfahre ich mit allen übrigen Italieni-
schen. Doch iibergehe ich die lebenden Maler, zähle
auch nicht jedes einzelne Gemälde früherer Meister auf,
weil dies zerstreut und nicht in wenig" Bänden ausführbar
ist; sondern lobe nur einige bessere. Zuvörderst gehe
ich das Ilauptkennzeichen jeder Schule an. Dann unter-
scheide ich in jeder drei, vier, oder auch mehrere Zeit-
räume, je nachdem sich der Geschmack derselben än-
derte; wie man ja auch in der bürgerlichen Geschichte die
Epochen nach dem Regierungswechsel, oder andern merk-
würdigen Ereignissen bestimmt. Einige Maler von gros-
sem Namen, die gleichsam Gesetzgeber und Tonange-
her der Kunst waren, stehen an der Spitze jedes Zeit-
raums, und ihr Styl wird ausführlich geschildert, weil
von ihrem Beispiel der herrschende und eigenthümliche
Geschntack jener Zeit ausgeht. Den bessern Meistern
werden sofort ihre Zöglinge beigesellt, die Fortpflanzung
ihrer Schule erzählt; und ohne den allgemeinen Charak-
ter jedes Künstlers wiederholt anzugeben, wird, was je-
der mehr oder weniger von der Behandlung des Schulen-
hauptes angenommen, verändert, oder hinzugethan hat,
berichtet; wo nicht, so wird er kurz und im Vorbeigehen
erwähnt. Dies Verfahren gestattet zwar keine strenge
Zeitfolge, passt aber wegen des durchgreifenden Gedan-
kens mehr für eine Kunstgeschichte, als das der Kunst-
geschichtwiirterbücher, welche die Kunde der Zeiten und
Oerter allzugchr zgfsffeuen, oder der Jahrbücher, welche
zuweilen einen Schüler vor dem Meister ervrähnen müs-
sen, weil er früher starb; oder endlich auch der Lebens-
beschreibungen, welche oft nöthigen dasselbe zu wieder-
Erusmo, was aber, wie srhon Vizznelli
M'era S, 49 bemerkt, q, (iirolamo heisben
Gel g. Alesxnnd rn.
im Diaria rlelhz Car-
muss. Erster zeichnete
L.