Drilter
Zeitraum.
Verihll
der
Malerei.
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rolamo Siciolante aus Scrmoneta, Marco da Pino, ein
Siencr, waren bei Perino del Vaga gewesen und hatten
nach seinen Cartons gemalt; Taddeo Zuccaro hatte unter
Giacomone da Facnza Hnndfertigkeit gewonnen und auch
seinen jüngern Bruder Fedurigo herangebililet. Diesen nun
wurden die geschichtlichen Bilder übertragen, und Samac-
"chini und Fiorini aus Bologna, wie Giuseppe Porta
dclla Garfagnana, auch Giuseppe Salviati genannt,
ihnen beigegeben. Porta war Francesco Salviatiw
Schüler gewesen, von welchem er die Zeichnung gelernt hatte;
im übrigen blieb er der Venezianer Schule treu, wo er lebte.
Vasari zog in diesem Vereine Taddeo Zuccaro allen
Andern vor; aber der llof war mit Porta so zdfrieden, alass
beinah die übrigen Bilder ausgethan worden wären, damit er
allein den ganzen Saal malte. Er stellte Alexanderdll. dar,
wie er auf dem Marcusplatz in Venedig Friedriclnkotlibart
nochmals segnete; und hier konnte er mit Bauwerken und
Verzierungen ganz nach Venezianer Art überladen. Vergleicht
man aber diese Arbeit mit den übrigen, so findet man doch
eine gewisse Glcichfürinigkeit des Geschmacks, wie sie jener
Zeit artet; in allen fehlen kräftigere Farben und Schatten.
Die Malerei scheint, so zu sagen, mit den Jahren zu altern,
und zwar die Züge ihrer schönem Zeit noch' zu bewahren,
nur aber erschlafft und ohne die frühere Rüstigkeit. Die noch
fehlenden Bilder wurden nach Pius IV. Tode von Vasari und
seine;- Schule unter seinem Nachfolger gemalt; das Wenige,
was noch blieb, unter Gregor Xlli. ergänzt, der 1572 gewählt
wurde.
Hier beginnt nun eine minder glückliche Zeit für die Mur-
lerei, und schlechter wird sie noch unter Sixtus V., Grcrgofs
Nachfolger. Diese Päpste licssen so viel malen und bauen,
dass man in Rom fast keinen Schritt thun kann, ohne ein
piipstliches Wappen mit einem Drachen oder Löwen zu linden.
Baglione hat Alles genau beschrieben, und ihm verdanken
wir auch die Nachrichten über dieses und das folgende Zeital-
ter. Es ist alten Leuten eigen, bei ihren Bestellungen sich
mit mittelmässigen Arbeiten zu begnügen, weil sie Treiiliches
nicht zu erleben oder zu geniessen fürchten. Daher wurden
Sehnellmaler gebraucht und geschätzt; besonders zu Six-tus Zeit,