Vorwort.
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der Schulenhäxxptei- bildeten sich zugleichauch noch un-
endlich viele, diesen und jenen berührende, und zuwei-
len doch so ureigenthümliche, dass man sle nicht S0
leicht einer oder der andern Gruppe beigesellen kann.
Dazu haben die Maler selbst zu verschiedenen Zeiten,
oder in verschiedenen WVerken, einen so verschiedenen
Slyl, dass, wenn sie gestern zu Ti-zian s Schule gehörten,
heute sie eher zu Raffaels, oder Correggios Jiingern
gezählt werden müssten. Man kann also hier nicht wie
die Pllanzenkenner verfahren, Welche, kraft eines lVor-
gängers, die Pflanzen in mehr oder weniger Klassen, nach
T ournefort oder L inne, eintheilen, und jede Pflanze,
die irgendwo wächst, jeder Klasse zuordnen, dabei jedem
Nalnen genaue, trellende und bleibende Kennzeichen bei-
fügen. Man muss, um eine vollständige Geschichte der
Malerei zu liefern, ansfündig machen, wie und woimnn
jeden, von den übrigen auch noch severschiedenen Styl
unterbringt. Und da bot sich mir denn kein besseres
Mittel, als die besondere Geschichte jeder Schule zu ver-
fassen, Hierin war YVinckelmann meinVurbild, welcher
in
seiner
Geschichte
der
alten
bildenden
Kunst
soviel
Schulen, als Stämme sie bildeten, theiliveise beschrieb.
Nicht anders verfuhr auch Rollin in seiner Völkerge-
schichte, und auf diesenn TVege hat er in wenig Bänden
in lichtvoller Ordnung so viele und verschiedene Namen
und Begebenheiten umfasst.
Mein Plan, den ich überall befolge , ist der des A n-
to n i o Maria Z a n e tti 9) in seiner höchst lehrreichen und
9) Eines Venezianer, anch im Zeichnen um! Malen wohl erfah-
renen Gelehrten. Er ist nicht mit dem Lrcfflichen Holzschneider glei-
ches Namens zu verwechseln, welcher die von Ugo d a Cnr pi erfun-
dene, nachher mnlergegangenc Kunst, farbige Holzschnitte zu fertige"
(Wgellflnllle cldarascuri) erneute. Viele iiiriefe von ihm finden sich in
den MalerbriefenTh. 2. unterzeichnet Autu Mio Mgriß Za ne 4 H q_