Zweiter
Zeitraum.
Baffael
und
seine
Schule.
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Perugia") gesetzt, deren unterer Theil, wo die Apostel sind,
von Giulio ist; der obere, voll Raffaelischer Anmuth, soll
von Fattore seyn; Vasari schreibt ihn dem Perino zu.
Er arbeitete auch allein, wiewol seine Wandgemälde in Rom
untergegangen, und die andern in Sammlungen höchst selten,
fast unbekannt sind Der Gechichte nach, fasste er sehr
leicht auf, führte mit vieler Anmuth aus, und war in Land-
schaften besonders geschickt. Da er mit Giulio Erbschaft
und Streben theilte, so wünschte er sich mit ihm zu vereini-
gen; als er aber nach Mantua kam, und von Giulio kalt
aufgenommen wurde, ging er nach Neapel, wo wir ihn wie-
der, wiewol nicht gar lange, sehr beschäftigt linden werden.
Orlandi zieht zu Rßs Schule nicht einen, sondern zwei
Penni; auch rechnet er Luca, dcnBrudcr Gianfrances-
cois, dazu; was nicht unwahrscheinlich ist, jedoch von der
Geschichte nicht bestätiget wird. Wol weiss man aus Va-
sari, dass Luca sich mit Perinoklel Vaga vereinte und
in Lucca, wie andern Orten Italiens, arbeitete, dass er Rosso,
wie bereits erwähnt wurde, nach Frankreich folgte, und zu-
letzt in England für den König und Privatleute arbeitete, auch
zu Kupfern zeichnete.
Perino del Vaga sein wahrer Name ist Pierino
Buonaecorsi Penni's Schwager und Mitbürger, hatte
an den Arbeiten im Vatican Theil, wo er bald Gypsarbeiten
und Grottesken mit Giovanni dalUdine machte, bald, wie
Polidoro, Monochrome, bald_ nach RaffaePs Entwür-
fen oder Beispiel Ereignisse malte. Vasari scheint ihn für
den ersten Zeichner der Florentiner Schule nach Mi chelan.
gelo, und den besten unter allen Gehülfen RaffaePs zu
halten. Soviel ist gewiss, dass niemand, als er, mit Gi-ulio
um die von Ralfael erreichte Allseitigkeit ringen konnte,
und dass seine Bilder aus dem Neuen Testamente, die er in
dem päpstlichen Säulengange malte, vor allen übrigen. von
Taja gepriesen wurden. Sein Styl hat viel Florentinisches,
73) Jetzt im Vatican zu Rom. Q.
74) Tretiliche Cbpie der Transügnration von Penni ist im Palast
Chiara Colonna in Rom , und eine Copie der Grableglmg nach Ruf.
incl im Besitz des Ministern v. Humboldt. Q,