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Drittes
Buch.
Römische
Schule.
sätze nie verändert, so wäre in Wenigen Jahrhunderten di.
Italische Malerei nicht minder berühmt geworden, als die Grie-
chische Bildhauerei.
Trotz so vielfacher Beschäftigungen suchte Raffael doch
auch dem Verlangen vieler Privatleute ziu genügen, welche von
ihm Zeichnungen zu Gebäuden wünschten, worin er sehr ge.
schmaekvoll war, oder auch Gemälde. Bekannt ist, ohne (las;
ich viel darüber sage, der Säulengäng des Agostino Chigi,
den epeigenhündig mit der vielbesungenen Fabel der Galathea
verscliönte; dann, mit Hiilfe seiner Schüler, mit der Hochzeit
der Psyche, wo er zum Gastmale alle heidnische Götter in m,
eigen-thiimlichen Formen, Sinnbildern mit kleinem Genien vur-
führte, dass er in Eehandlung fabelhafter Gegenstände fast mit
den Alten verglichen werden konnte 45). Diese, so wie diq
Bilder in den Zimmern des Vaticans, wurden mit unglaubli-
chem Fleissl von Maratta aufgefrischt, dessen von Bellori
beschriebenes Verfahren in ähnlichen Füllen zur Richtschnur
dienen kann. Auch nicht wenig Bilder auf Holz fertigte Raf-
fael, fast alle mit allerlei Heiligen; wie das der Grülinnen
zu Folignomj, wo er den Kümmerling des Papstes mehr
bendig, als nach dem Leben aufführte; das für S. Giov in
Monte zu Bologna der heil. Ciieilia, welche, in eine l-jnvgelmß-
lodie versunken, ihr Tbnwerkzeug vergisst, das ihrer Hand zu
entsinken (lroht43); das zu Palermo, den Gang Christi nach
Golgatha, genannt das Bild des Krampfes, eine grosse Zim-
der königlichen Saminiung in Madrid 49), wienrol es der Ue-
Bilder
ud man
412) 1215m" gestochen von M. Antonio. Vollständig es.-
der sogenannten: Farnenina v, Dorigny. Die (legenilällüe Sh
der [Fabel der Psyche genommen. Q-
Treiilicb
561g
1D esnoyerl.
48) Stich von M. Autouiu, von Bob, Strenge und um
Raph. Massurd. Q.
40) Die Kreuztragnng mit 114er Unterschrift: Qumlro celebra d;
Rnfhel de Urbinn, llamarla vulgarmcnle el pasmn de Sir-Hin ist von
Fernando S eima vortrefflich gestochen und in Deutschland zu
wenig bekannt. Einzelne Köpfe nach Durchzeichnung aus diesem
Biide sind in folgendem vorzügiichen KVerke: Suite dklluzlcs cnlgzzäs
et dessivzäs (Papräs sing lablemzm de Rnpluzäl accmnpagIuTx .110
grav-ures de ces l1z(a1rau.z' et (Ic natives liisturvyues et critigizes cum-
Püärfes pur B1. T. B. Emcrz"c-llavirl; Pur Bnnrlemaisun,
yeüure, Paris 1818. (äröastes Folie. Dies Gemälde ist von Bon-