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Drittes
Buch.
Römische
Schule.
rieth. Die Achtung, die er in der ganzen Welt") genoss,
und sein liehenswürdiges persönliches Benehmen, Welches uns
von Allen als unvergleichlich geschildert wird, erwarben ihm
das Wohlwollen der ersten Gelehrten seiner Zeit; Bembo,
Castiglione, Giovio, Navagerc, Ariosto, Arßtiili,
Fulvio, Caleagniui riihmten sich seiner Freundschaft und
versahen ihn, wie sich denken liisst, mit Ideen und Nachwei-
sungen für seine Werke
Nicht wenig halfen ihm auch seine Nebenbuhler, Mi-
eh elangelo und seine Anhänger. Wie der Wettstreit zwi-
schenZeuxis und P arrhasius Beiden nützlich war, so frommte
auch Buonarrotüs und Sanzio's Wetteifer dem Michel-
angelo, wie sich in der Sistina zeigt, und Raffael, wie
seine Gemälde in den Vaticanisehen Zimmern und mehrere an-
dere beweisen, Michelangelo, nicht ganz zufrieden mit;
der zweiten Ehre, trat in's Feld wie mit einem Knappen; er
machte Zeichnungen als grosser Meister und liess sie von F.
Scbastiano, Giorgione's Schüler, malen. So, hoffte er,
sollten RaffaeVs Gemälde immer an Zeichnung und Farbe
zurückstehen. Raffael war allein, und strebte Werke mit
Vollkommenheitcn zu liefern, die Michelangelo und dem
Mönche fehlten: fremdartige Eriindungen, Idealschönheit, Nach-
ahmung Griechischer Zeichnung in jedem Chmaliter, Anmuth,
Licblichkeit, Angenehme, Allseitigkeit in jeglicher Aufgabe der
Malerei. Dies Streben, in so schwierigem Kampfe zu siegen,
stachelte ihn 'l"ag und Nacht und gestattete ihm nicht, auf
seiner Laufbahn stille zu stehen, sondern spornte ihn vielmehr,
in jedem neuen Werke die Nebenbuhler und sich selbst zu
übertreffen. Hier unterstützten ihn nun die aufgegebenen G0-
gßllSländß, die grossentheils neu waren, oder wenigstens neu
behandelt seyn wollten. Es waren keine Bacehanalien, oder
Gegenstände des Privat- und gemeinen Lebens; es waren die
Geheimnisse der höchsten Wissenschaften, die ehrwiirdigsten
20) lm Breve Leo X. von 1514. Es teht bei Piacenza
p. 321. L. '
21) Vgl- Roscoe Leben und Regierung Papstes Lep X_,
v, Glaser mit. (schiitzbaren) Anmerkungen von H, Ph.
Henke. Q.
T. II.
übers.
Conr.