Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Erster Band)

"Vorwort. 
' Dies gilt, wie von andern Gattungen der Geschichte, 
so ganz besonders von der Geschichte der Malerei. Ihr 
Bnuzeug liegt zwar schon ganz fertig vor in den von 
Zeit zu Zeit erschienenen Lebensbeschreibungen von Malern 
aller Schulen, in den Nachträgen dazu, welche Ifunsl- 
gesckiclztswörterbiicher, Jllalerbriefe, Wegweiser. uneh- 
rerer Städte, Verzeichnisse Inehrerer Bildersammlungexi, 
und andere, über diesen oder jenen Künstler erschienene 
Werke liefern. Aber solche Nauchrichten sind theils ver- 
streut, theils nicht alle Allen nützlich. ixrlln wer wird 
z_ B. einen Begriff von der Italienischen hlalerei bekom- 
men, wenn er in manchen Geschichtschreihern denver- 
iiossenen Jahrhunderte, wol auch einigen des jetzigen, 
Schmähuugen und Verteidigungen iindet, welche hloss 
den Zweck haben, ihre Meister über alle andere Schulen 
zu erheben, die den Meister von erstem, drittem und vier- 
tem Range mit gleichem Lobe über-häufen I)? YVie We- 
nige kümmert das, was wir in Vasari, Pascoli, Baldi- 
nucci über die Maler, über ihre Schwänke, Liebschaften, 
Ueherschvwinglichkeiten, tLiebhabereien finden? YVird 
man wol klüger, wenn man von der Eifersucht der Flo- 
rentiner, den Zänkereien der Römischen, dem Geschrei 
der Bologneser Maler gelesen hat? WVem munden die 
W011 für XVÜIT, bis auf das gerichtliche Verfahren ur- 
kundenmässig mitgetheilten Vermächtnisse, oder die Be- 
schreibungen des Wuchses und der Gesichtszüge z), wie wir 
sie bei den Alten kaum von Alexander, oder August 
l) S. Algarotti saggio sopra In pittura, in dem Abschnitt von 
der dem Maler nuthwendigexl Kritik. L. 
 2) Dieses von den Griechen: (Zzgußszzz genannlen Fehler! beläch- 
tigl: manPaseoli. Er spricht von langen und kurzen, verhällnissmäs- 
eigen, SLülp,-Adler, Spitzuasen mitSc-lnxxauzlnärtuhen. Da ist einer nicht 
lnngunrl nicht tark, nicht hübsch und nicht hässlich, Und wer fragt denn 
danach? Dergleichen könnte höchstens dienen, den Betrug eines an- 
_geblichen Bildnisses zu entdecken. Dafür aber ist ja durch Kupfer- 
ltiche schon besser gesorgt. L.
	        
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