Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Erster Band)

Efster 
Zeitraum. 
Die 
Alten. 
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in der Kirche delle Vergini, welche ihrer Bauart wegen ge- 
schätzt wird, U. L. F. im Jahr 1533, auch in dem alter- 
thümlich neuen Style, sagt man. Zwei Maler, Bartolom- 
meo und sein Sohn P o m p e o lebten zu F a n o und mal- 
ten zusammen in S. Michele die Geschichte des wiedererweck- 
ten Lazarus, im Jahre 1534. Wunderbar ist, wie wenig sie 
die allenthalben erfolgte Umbildung der Malerei kümmerte. 
Sie fahren noch ganz in der trockenen Zeichnung des funf- 
zehnten Jahrhunderts fort und lassen die Neuern gebaren. 
Auch der Sohn scheint sich, nachdem er des Vaters Werk- 
stätte verlassen, nicht nach den Neuen gebildet zu haben. In 
S. Andrea zu Pcsaro fand ich ein Bild mit mehrern Heiligen 
von ihm, das ihm wol Ehre machte, aber in einem andern 
Jahrhundert. Andere von ihm führt Civalli an, wo er sich 
mehr zusammengenommen zu haben scheint. Allerdings stand 
er einigermassen in Ruf und war einer der Meister des Tadr- 
deo Zuccaro. Für Maler dieser Art, von welchen ich ein 
längeres Verzeichnis geben könnte, sucht man oft einen be- 
kannten Meister, und meistens nennt man in solchen Fällen 
Pietro. lndess sollte man lieber gestehen, man wisse es 
nicht. 
Ehe wir zum zweiten Zeitraume übergehen, muss ich noch 
etwas über die Grottesken bemerken. Diese Gattung von 
Malerei, welche Vitruvius tadelt, weil sie Ungeheuer schafft, 
die in der Natur nicht vorkommen4o), war Äbei den Alten be- 
liebt und ward auch von den Neuer-n verteidigt, wiefern sie 
mit Farben die 'l'rüume' und Wahnbilder einer aufgeregten 
Phantasie wiedergiebt, gerade so wie man die Wuth eines 
stürmischen, in seinem Grunde aufgeregten Meeres darstellt. 
Sie erhielt ihren Namen von den Grotten; denn dazu sind 
die schönsten so gemalten altcrthümlichen Bauten gcivorden, 
nachdem sie mit Erde und neuen Gebäuden überdeckt sind. 
40) Ritter Menge, der sich gern philosophischen hlaler nennen 
hörteo soll Vitruvius heigestimmt haben. Dies ist aber auf die 
Ausführung zu beziehen, womit er sich allerdings nicht befasste. 
YVurdeu aber Uruueskenn von Andern in altem Geschmack gut aus- 
geführt, so Freulc er sich gar sehr, wie in Genua, wo sehr schöne 
uns VagENS Schule vorhanden sind. Dies bezeugt der Verteidiger 
11:1. Hi ' s. L.
	        
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