Ersper
Zeitraum.
Die
Alten.
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(Risp. p. 105). Vor allen aber zeichnete sich Benedetto
Bdnfigli 27) aus, der beste Perugincr seiner Zeit. Von ihm
habe ich, ausser den Mauergeluälden im öffentlichen Palast,
die Vasari erwähnt, ein Bild der Weisen in S. Domenieo
gesehen, ganz in Gentile's Manier, mit vielem Golde; und
ein anderes in neueren: Style, eine Verkündigung, in dem
Vilaisenhaus. Der Engel darin ist sehr schön, und man könnte
das Bild mit den besten seiner Zeit vergleichen, wäre nur die
Zeichnung genauer 13).
Das Bisherige beweiset hinlänglich, dass im Kirehenstaate
die Malerei selbst in rohen Jahrhunderten nicht vernachlässigt
ward, und auch dort von Zeit zu Zeit Köpfe aufstanden,
welche, ohne auszuwandern, doch in der Kunst vorwärts
schritten. Dennoch war der grosse Marktplatz, die grosse
Akademie, das Athen von Italien, immer Florenz; und ihm
würden alle Federn, wenn sie es auch läugneten, diesen Ruhm
nicht entreissen können. Auch Sixtus IV., der, wie gesagt,
die Sistina zu verherrlichen, Maler aus ganz Italien herbeizog,
nahm die meisten aus Toseana; und ausser ihnen war nur
Pietro Perugino" sein geborner Untcrthan, der aber in
Florenz gross geworden. So wären wir denn bei den ersten
wahrhaft reifen Früchten der Römischen Schule. Was wir
bisher davon sahen, ist fast ganz unreif. Pietro ist ihr
Masaccio, ihr Ghirlandajo, ihr Alles. Ich will kurz
von ihm und Seinen Schülern sprechen, spare jedoch den grossen
Raffael, von welchem sie den Namen führt, für den folgen-
den Zeitraum auf.
27) Letlare pitl. perug. Bened. Banfigli 5. 72. 77. 121. 129.
135 u. s. w. Es wird hier Bonfigii allen seinen Vorgängern vor,
gezogen. Seine Bilder gleichen fast denen des Fiesole und er
unterscheidet sich von Andern durch den Haarschmuck, welcher
nicht ganz zu loben ist, da die Locken fast in {Vorm und Farbe den
Ringeln von Hobelspänen gleichen. Q, .
28) Vortheilhaft sprechen davon Crispolti in Perugia mlgusta;
Ciatti in islnrie (li Perugirz; Alessi in elagj de, Perugini il-
lustri; Pas coli vite de" pillm-i Sc. ATCIL. Perugini, welchem ich
aber keinesweges einräume, dass Benedetto so wacker, wie jeder
Andere jener Zeit, Vielleicht der Erste unter den Alten gewesen,
welcher den neuem guten Geschmack zuerst in Aufnahme gebracht
(P. 21). Welches Unrecht gegen Masaccio! D.