Erster
Zeitraum.
Die
Alten.
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zu, sagt aber, man halte es für sein Werk n). Was man in
Arezzo von ihm zeigt, ist unstreitig von ihm; vorzüglich acht.
bar sind die Bilder zu S. Croce auf dem Chore der Conven-
tualen, welche zeigen, dass" die Malerei schon über ihre Kin-
derzeit hinaus war; so viel Neues ist nach dcn Giottisten
in Verkürzung, Rundung und überwundcncn Kunstschwierigkci-
tenl Hätte er Masaccio's Anniuth, so würde er ihm beinah
gleichgeachtct werden. In Cittä S. Sepolcro sind einige
Werke im Entstehen angeblich von seiner Hand; ein heil.
Bischof Ludwig im öffentlichen Palast, zu S. Chiara ein Bild
der Himmelfahrt mit den Aposteln in der Ferne und einem
Chor von Engeln in der Höhe; vorn der heil. Franciscus,
Hieronymus und andere Figuren, welche die Einheit der Com-
position verletzen. Es ist noch etwas Altes darin, Trockenheit
der Zeichnung, kleinliche Falten, gut verkürzte, jedoch zuweit
auseinander stehende Fiisse. Uebrigens deutet sich in Zeich-
nung, Haltung und Colorit der Figuren jener Styl an, den sein
Schüler z?) Pietro Perugino verbesserte und Raffael
vollendete.
In, der zweiten Hälfte des Jahrhunderts finden sich in
Foligno gute, man weiss nicht wo gebildete Maler ein. Im 25.
B. der Antichitü picene lesen wir, dass in S. Franceseo zu
Cagli ein sehr schönes Gemälde vorhanden war jetzt, mei-
nes Wissens, nicht mehr welches 1461 für llö Ducaten
in Gold von M. Pietro di Mazzaforte und M. Niccolö
Deliberatore, einem Foligner, gemalt ward. Zu S. Venan-
zio in Camerino ist ein grosscs Altarblatt ganz auf Goldgrund,
Jesus am Kreuze unter mehrcrn Heiligen, nebst drei kleinen
evangelischen Geschichten. Die Inschrift ist: Opus Nicalai
Fulginatis 1480; der Styl der der letzten Giottistcn, und
kaum möchte ich noch zweifeln, dass er in Florenz sich ge-
22) Wenn die Sage von Pietro? vier und Zwßnzigjlihriger
Blindheit wahr ist, so ehe ich nicht ein, wie er Sixtus lV. malen
konnte. Andererseits ist diese Naehriclnt von seiner Blindheit von
Vasari, dessen Familie mit jener so verbunden war, dass er wol
über keinen Künstler weniger in Irrthnm seyn konnte. Für den
Meisler jenes trelllichen Bildes, wovon ich heim Herzog von Ceri
eine schöne Copie sah, möchte ich lieber Melozzo hallen, L,
23) Wer Pie. P erugizxws Lehrer war, ist noch sehr ungewiss,
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