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Drittes
Buch.
Römische
Schule.
führtes zeigt man in einer Dorfkirche im Fabrianischen, ge-
nannt la Romita m). Zwei der schönsten hat Florenz: eines
in S. Niccolo mit Bildnis und Erlebnissen des Bischofs; ein
anderes in der Sacristei von S. Trinita mit einer Erscheinung
und der Jahrangabe 1425. Sie Sind dem Stylß des B- Ange-
lico_ sehr ähnlich; nur sind die Figurenverhältnisse minder
schlank, die Ideen minder siiss, die goldenen Spitzenbesütze
und Broccate hiiufiger._ Vasari macht ihn zum Schüler des
Beate, und mit ihm Baldinucci, wiewol er sagt, Beato
habe in zartem Alter 1407 die Mönchkutte angezogen, was
ihn mithin, mit Gentile's Zeit verglichen, um dieses Mei_
sterthnm bringt. Ich halte Beide für Zöglinge von liliniatoren,
und vermuthe dies aus ihrer fleissigen Vollendung sowol, als
ihrem Geschmack für nicht grosse Verhältnisse, welche elten
und dann immer miniaturähnlich sind. Antonio da Fahl-im
no findet man unter einem Gekrcuzigten von 1454 auf Holz
gemalt, den ich zu Mutclica bei den Herrn Piersanti ah. Die
Manier ist nicht so schön, als an Gen tile n).
Eine Unterschrift unter einem alten Gemälde, welches noch
zu Perugia bei der Brüderschaft des heil. Domenico aufbewahrt
wird, macht uns mit einem Camerinischen Maler bekannt,
also in jener Umgcgend, der 1447 malte. Man lieset daselbst:
Opus Iohannis Boclmtis de Chamerenu. ln derselben Gegend
ist S. Severino, wo man einen Lorenzo findet, der mit eL
nem Bruder zu Urbino das Betzimmer des heil. Joh. des Tälh
fess mit den Thaten des Heiligen malte. Diese Maler blieben
unter iilrßr Zßifv Ich habe einiges Andere von ihnen gesehen,
woraus sich crgiebt, dass sie 1470 lebten und o malten, wie
man 1400 zu Florenz malte. Andere Maler aus derselben
Landschaft werden in der Storia del Piceno genannt; nament_
10) Im Archiv der Collegiate des heil. Niccolb zu Fabriano belin-
det sich ein Verzeichnis der dortigen Bilder, welches mir der Kam
Claudia Seraiini mitgetheilt, der auch dies Bild anfüllrl, mit dem
Beisatz, dass ein so würdiges Werk zu bewundern mehrere berühnue
Maler, vorzüglich aber der grosse Raffael, sich dahin; begeben.
ll) In der angef. Bemerkung des Archiv: sind zwei alte Bilder
von einem Giulinno da. Fahrinno angeführt; eins zu S. Da-
menico, du! andere bei den Kapuzinerinnen. L.