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Drittes
Römischn
Schule.
Gewicht darauf, als sie verdiente. Sie kommt aber, wie sie
auch mit Worten erweitert werden möge, zuletzt doch auf den
Satz hinaus: Giotto, Oderigi, Dante verstanden die
Zeichnung und waren Freunde; also kannten sie sich 3,113
Cimabue's Schule her, Ein allerdings schwacher Schluss!
Untersuchen wir ihn in der Bologncr Schule; denn hier lebte
Oderigi und unterrichtete Franco, mit welchem Bologna
die Reihe seiner Maler beginnt. Man glaubt, er habe auch in
der Vaterstadt manchen Zögling gehabt; und in der That fln-
den wir nicht lange nach ihm, nämlich 132i, Cecco und
Puccio von Gubbio als Maler des Doms von Orvieto besoldet,
und um 1342 Guidb Palmerucci den Engubier beim öf-
fentlichen Palastc der Vaterstadt angestellt. Ein Wandbild von
ihm ist, wiewol sehr durch die Zeit beschädigt, noch am an
sten Eingang übrig, ausser einigen halben Hciligeniiguren,
worin er den besten Giottisten nicht nachsteht. Andere geh,
altehSpuren von Malerei sind in der Bruderschaft der Bianchi
vorhanden, aus deren Urkundensammlung man weiss, dass das
Gemälde des heil. Blasius von einem Donato 1374 hergestellt
wurde. Folglich musste es viel älter seyn. Diese und andere
Nachweisungcn habe ich von Sebastian Rangliasci, Gab
bio's Patrizier und Zier, der von den vaterstiidtischen Künst-
lern cin Verzeichnis machte, ,wclches im 4ten Bande der letz-
ten Ausgabe des Vasari aufgenommen worden ist.
Treten wir nun in Giottuo's Jahrhundert ein, so ist der
Erste, der sich uns zeigt, Pietro Cavallini, der von ihm
zu Romi) in Malerei und Mosaik unterrichtet wurde, die er
eben so genau, als verstiindig trieb. Der Wegweiser in Rom
nennt ihn einigemal; der IV in Florenz zeigt eine Verkündigung
von ihm zu S. Marco; und mehrere andere hat Yasari in
den Tabernakeln der Stadt angeführt; eine ist in der Getrei-
dchalle. Sein sonderlichstes Werk ist in Assisi ein Wandgh
mälde, das in einer Abtheilung des Tempels eine grosse Am-
7) So Vasari in s. Leben. Della Valle jedovh hält für wahr.
llcheinlicher, dass er ßcluüler der Cusimaten gewesen, weil Cava1_
liui mit Giolto gleichen Alters gewesen, zUlerdilngß mochte e;-
unr wenig Jahre jünger seyn, und Einiges von den Cosimalen gm
lernt habenä aber wer, nusser Giotto, kulmle ihm den wiederer-
neuten und Giottohchen Slyl, worin er kaum dem Gaddi nach
steht, beibringen? L.