Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Erster Band)

Erster 
Zeitraum. 
Die 
Alten. 
323 
gesagt worden, und zu den dort genannten Mauergelnälden 
kannman noch einige andere auf Holz fügen, sämmtlich von 
einem unbekannten Künstler; namentlich den Gckreuzigten in 
S. Chiara, der, wenn man der Ueberlieferung glauben darf, 
vor Giunta gemalt wurde. Ein anderes Gemälde von 1219 
ist in Subiaco, eine Kirchweihe von einem Künstler, der dazu 
schrieb Conxiolus pinxit. Will man zu den Malern auch noch 
die Miniaturisten nehmen, so kann man aus der Vaticaner und 
andern Bibliotheken in Rom Beispiele in Menge anführen. Ich 
will bloss den heil. Augustin der öffentlichen Bibliothek zu 
Perugia nennen, worin man den Erlöser mit einigen Heiligen 
und den Anfang der Genesis mit Mennige gemalt findet; was 
durch die winklichten und häufigen Falten nach Griechischem 
Style schmeckt, sonst aber nicht unschicklieh diese Kunst als 
bereits in Umbria bekannt erweiset. Damit aber habe ich nur 
wenig gesagt; denn ich sollte vielmehr sagen, dass seit jenem 
Jahrhundert in Perugia soviel Maler waren, dass sie eine Zunft 
Bildeten, wie man aus den Lettere perugine schliessen kann; 
und diese mussten, hinsichtlich der Zeit, grossentheils Minia- 
toren seyn 5). 
Nach diesem nun kann man von der Erziehung Oderi- 
gPs aus Gubbio, einer Stadt nahe bei Perugia, Kunde ge- 
ben. Vasari schreibt: „ er war fürwahr ein tüchtiger Mann 
und Giotto in Rom! sehr befreundetr," und. Dante nennt 
ihn "den Stolz vön Agobbio" und der Miniaturmalerei 5). 
Diese und keine anderen Angaben hatte Baldinucci", diesen 
alten Künstler" zur Schule des Cimabue zu ziehen und ihn 
dem gewöhnlichen Stammbaume einzupfropfen. Auf sie grün- 
dete er seine Vermuthung und legte, seiner" Weise nach, mehr 
5) Um die Noten nicht unnütz zu häufen, verweise" wir auch hieß 
in Rücksicht der Anfänge der wiederauflebenrlen Kunst, auf Ägin" 
eonrvs und von Rumolnds oft Billion angeführte Werke und auf 
Mindews Sinnbilder. Von Wandmalereien hat sich in Rnm selbst, 
aus einer sehr frühen Zeit wul nicliyts in seinem ursprünglichen Zu- 
stande erhalten, wie z. B. die lllarlern der Heiligen in St. Sleffßno 
Tüißmiß gewiss Ausbesserungen unterlegen haben. Das noch ur- 
lpriinglicllste Aelleste sind die Mosaiken, welche dei-Nergänglichkeit 
grdssern "Widertand leisteten. Q.  
5) Pllrglrl- Xi, S0 ss_, wo nur [lnkundige an der weichem  
Oderisi und an Agnbbio oder Eng, Analois nehmen konnten. 
Q. 
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