Erster
Zeitraum.
Die
Alten.
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gesagt worden, und zu den dort genannten Mauergelnälden
kannman noch einige andere auf Holz fügen, sämmtlich von
einem unbekannten Künstler; namentlich den Gckreuzigten in
S. Chiara, der, wenn man der Ueberlieferung glauben darf,
vor Giunta gemalt wurde. Ein anderes Gemälde von 1219
ist in Subiaco, eine Kirchweihe von einem Künstler, der dazu
schrieb Conxiolus pinxit. Will man zu den Malern auch noch
die Miniaturisten nehmen, so kann man aus der Vaticaner und
andern Bibliotheken in Rom Beispiele in Menge anführen. Ich
will bloss den heil. Augustin der öffentlichen Bibliothek zu
Perugia nennen, worin man den Erlöser mit einigen Heiligen
und den Anfang der Genesis mit Mennige gemalt findet; was
durch die winklichten und häufigen Falten nach Griechischem
Style schmeckt, sonst aber nicht unschicklieh diese Kunst als
bereits in Umbria bekannt erweiset. Damit aber habe ich nur
wenig gesagt; denn ich sollte vielmehr sagen, dass seit jenem
Jahrhundert in Perugia soviel Maler waren, dass sie eine Zunft
Bildeten, wie man aus den Lettere perugine schliessen kann;
und diese mussten, hinsichtlich der Zeit, grossentheils Minia-
toren seyn 5).
Nach diesem nun kann man von der Erziehung Oderi-
gPs aus Gubbio, einer Stadt nahe bei Perugia, Kunde ge-
ben. Vasari schreibt: „ er war fürwahr ein tüchtiger Mann
und Giotto in Rom! sehr befreundetr," und. Dante nennt
ihn "den Stolz vön Agobbio" und der Miniaturmalerei 5).
Diese und keine anderen Angaben hatte Baldinucci", diesen
alten Künstler" zur Schule des Cimabue zu ziehen und ihn
dem gewöhnlichen Stammbaume einzupfropfen. Auf sie grün-
dete er seine Vermuthung und legte, seiner" Weise nach, mehr
5) Um die Noten nicht unnütz zu häufen, verweise" wir auch hieß
in Rücksicht der Anfänge der wiederauflebenrlen Kunst, auf Ägin"
eonrvs und von Rumolnds oft Billion angeführte Werke und auf
Mindews Sinnbilder. Von Wandmalereien hat sich in Rnm selbst,
aus einer sehr frühen Zeit wul nicliyts in seinem ursprünglichen Zu-
stande erhalten, wie z. B. die lllarlern der Heiligen in St. Sleffßno
Tüißmiß gewiss Ausbesserungen unterlegen haben. Das noch ur-
lpriinglicllste Aelleste sind die Mosaiken, welche dei-Nergänglichkeit
grdssern "Widertand leisteten. Q.
5) Pllrglrl- Xi, S0 ss_, wo nur [lnkundige an der weichem
Oderisi und an Agnbbio oder Eng, Analois nehmen konnten.
Q.
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