Dritter
Zeitraum.
Verfall.
Salimlireni.
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lm Dom zu Pisa ist von ihm Elias am Wachholderstrauch,
woran der Bcschreiber dieses Tempels: _die Kraft des saftigen
Colorits und die Natürlichkeit lobt. ..Yiel ist noch von ihm
in der Karthause zu Florenz und in mehrern Kirchen zu
Siena, und das, was am meisten dort bewundert wird, ist eine
Ruhe der heil. Familie zu S. Pietro di Castelvecchio. In
Privatammlungen, wo sich die Bilder besser halten, als in
Kirchen, sieht man sehr schöne Madonnen von ihm; und bei
den Herrn Bandinelli ist eine höchst lobenswertxhe Lucrezia.
Zuweilen ging er von seiner Manier ab, wie in einem Siege
Davidßs, den der Fürst hat, wo die Schatten gemildert sind
und der Ton des Ganzen fröhlicher ist. lm ersten Bande der
Malerbriqfi: wird Bernardino Capitelli erwähnt, Manet-
ti's Schüler und Kupferstecher. Und im dritten Bande wird
flüchtig ein Domenico Manetti angedeutet, wahrscheinlich
aus derselben Familie, aber nicht mit jenem so Tüchtigen zu
verwechseln. Er hat wenig öffentlich gemalt, sondern mehr,
wie es scheint, für Privaten, und im Hause Magnoni lobt
man eine Taufe Constantinßs.
Astolfo Petruzzi hörte, ausser Vanni, auch den jun-
gen Salimbeni und Sorri, und schien an diesem mehr,
als an irgend einem, zu bangen. Er sucht sehr das Auge zu
befriedigen, und nimmt sich nicht selten Vorbilder aus den
oberitalischen Schulen. Von seiner Hand ist in einem Privat-
hause ein Gastmal zu Canaan, wo er Paolo vor Augen zu
haben scheint. Seine Communion des heil. Hieronymus bei
den Augustinern hat vielleicht zu viel Caraccisches. Diese:
in Rom gemalte Bild gefiel in Siena ausserordentlich, und war
der Vorläufer vieler daselbst gemalten Bilder, die er immi
mit festlichen und höchst reizenden Engeln schmückte. Auch
in Zimmergemälden war er heiter; wie in den vier Jahrzeiten
an den Decken in der Villa der Fürsten Chigi. Er hielt in
seinem Hause offene Malerschule, welche sehr von den Sienern
besucht und von Borgognone verherrlicht wurde, der sich,
ehe er nach Rom ging, etliche Monate bei Astolfo aufhielt.
Daher sieht man viele seiner ersten Versuche in Schlacht- und
Landschaftgemälden in Siena; das Haus des Herrn Giova-
nelli, eines ehrenwerthen Gelehrten daselbst, hatte deren
viele.