Dritter
Zeitraum.
Verfall.
Salimbeni.
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theils von Ventura Salimbeni, theils von andern aus sei-
ner, oder einer andern Schule vollendet sind. Ilario Caso-
lani, den er mit einer Tochter RustiePs erzeugte, vollen-
dete die Himmelfahrt für die Franeiscanerkirche, ging hierauf
nach Rom, „wohin er vom Ritter Pomaranci um des Andenkens
seines Vaters willen befördert wurde," schreibt Mancini wie
von einem Vorfall seiner Zeit, und setzt hinzu, man verspreche
sich viel Gutes von ihm. Baglione und Pio nennen ihn
Cristoforo; ein Name, den er vielleicht mit zwei oder meh-
rern in der Taufe bekam, und der dem Siener in Rom besser,
als Ilario geliel, weil Ronealli auch Cristoforo hiess.
Unter diesem ward er ein Freseomaler, der in seinem Style wohl
erfahren war und ihn besonders in der Madonna de' Monti
in einigen Bildern der Jungfrau und in der Himmelfahrt an
der Decke naehahmte. Dies ist vielleicht das Beste, was er in
seinem kurzen Leben gemalt. Bei Titi wird er immer Cri-
stoforo Consolano genannt, was aber, nach Maneini
und Baglione, Casolano heissen muss. Eine Auferstehung
des Lazarus , die Ales sandro auch für die Franeiscaner-
kirehe angefangen hatte, vollendete Vineenzio Rustici.
Wahrscheinlich war er sein Schüler und Verwandter, und ist
der minder berühmte in diesem Malergesehlecht. Ein Bild für
Santuccio von ihm beendete Sebastiano Folli. Von die-
sem sieht man in Siena mehr Wand- als Oelbilder, und bes-
ser, als seine etwas manierirten Figuren, sind seine Verzie-
rungen; schöne Vertheilungen, gut ausgeführte Bauwerke, täu-
schend nachgemachte Stuecoarbeiten, meisterliche Perspeetive. Im
Jahre 1608 arbeitete er mit mehrern Malern an den Freseo-_
bildern des! heil. Martyrs, und steht dort nur dem Rutilio
Manetti nach. In des Ritters P ec ei Wegweiser finde
ich CasolanPs Cartons in Frescogemälden von Stefano
Vol pi ausgeführt, dessen Name häufig dort vorkommt, und
der wol ein Schüler dieses 'I'retfliehen gewesen seyn kann.
Als dritter in SalimbenPs Schule wird Bitter Ven-
rura, sein Sohn, genannt; wiewol Areangiolo ihm nur we-
nig Unterricht ertheilen konnte. Der Jüngling verliess bald
das Haus, reiste in der Lombardei umher, studirte Coreggio
und Andere, deren Geschmack in Toscana Beifall zu finden be-
gann. Er begab sich nach Rom, und erregte unter Sixtus V.
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