Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Erster Band)

Zweiter 
Zeitraum. 
Auswärtige 
Maler 
in 
Siena. 
295 
Er war hewuudcrnswürdig in Giebelverzierungen, indem 
er Bauten darauf malte, die wirklich schienen, und Basreliefl 
von Opfern, Baeehanalien, Schlachten, die, naehSerlio, die 
Gebäude gediegen und geordnet machen und ihre Axischaulich- 
kcit mehren (S. 191.). Schöne Muster hierin stellte er zu 
Siena und Rom auf; und hierin folgte ihm Polidoro, der 
diese Kunst so weit trieb, als es der Pinsel des Menschen nur 
vermag. Peruzzi that es bei der Farnesina in den Bildern 
aus grüner Erde, womit er sie üusserlioh verzierte; noch mehr 
aber in den innern Verzierungen. Raffaelselbst, um von 
F. Sebastiano nicht zu sprechen, arbeitete dort, und in 
einer Lege war die berühmte Galatca ganz von seiner Hand, 
Dort malte Baldassar das Deekengewölbe und die Sparren- 
kiipfe; es waren Fabeln von Perseus und Andern. Der Styl 
ist munter, geistreich, Raffaelisch, doch tritt er im Vcr- 
gleich zurück. Ward er jedoch in Figuren übertroffen, in an- 
dern Dingen war er unübertreillich. Er verzierte diesen Platz 
mit nnehgemachten Gypsarbeiten, welche Reliefs gleichen, so 
dass Tizian selbst getäuscht ward, und um sich zu überzeu- 
gen, seinen Standpunct verändern musste. Eine ähnliche Täiu- 
uchung bringt der Saal mit Süulenreihen hervor, welche mit- 
tels Durchbrcchungen den Ort viel grüsser erscheinen lassen. 
Darum sagte Pietro Aretino, es wäre in jenem Hause kein 
in seiner Art vollendeteres Gemälde (Serl. a. O.) Wären nur 
auch die Decorationen auf unsere Zeit gekommen, die er für die 
im apostolischen Palast aufgeführten Schauspiele vor Leo X. 
lnnlte! PerllZZi'S Perspective würde gewiss mehr gelobt wer- 
den, als des Card. Bibbiena Calandra, und man würde von 
ihm, wie von jenem Alten sagen, er habe die neue Kunst er- 
funden und vollendet. Vasari, Lomazzo und andere Alte, 
wie mit ihnen Milizia in den Jilemorie degli arclaitetti, ur- 
theilen einstimmig, Per uzzi sei in der Perspective unüber- 
triiilich gewesen. Hierin scheint er mir der KlmSli die ersten 
classischsten Muster gegeben zu haben. Wenn ich daher im Ver- 
lauf meiner Geschichte berühmte Prospectmaler in Rom, Vene- 
m, au palais, mnison! et autres älfßces de In Tascmze, mrsnräc 
qt rlrsls-ilaäs pur A. Grrxndjean de lllolztigny; et d. Famfw. 
u Paris 1815. Pllnche 99. Q,
	        
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